Drogenschmuggel in Bremerhaven Anonyme Hinweise: Portal soll Kriminelle auffliegen lassen

Die Häfen in Bremerhaven gelten als Einfallstor für Rauschgift aus aller Welt. Die Stadt geht jetzt neue Wege, um das Phänomen zu bekämpfen.
Die Häfen in Bremerhaven sind nicht nur Tor zur Welt, sondern auch Einfallstor für Drogenhandel, Schmuggel und andere Arten der organisierten Kriminalität. Die Stadt Bremerhaven will diesem Phänomen nun Einhalten gebieten und richtet ein anonymes Hinweisportal ein. "Tatort-Hafen" heißt das Portal, das auf Initiative der Justizbehörde bald an den Start gehen soll.
Täter seien regelmäßig auf Insider-Wissen angewiesen, beispielsweise um Zugang zum Hafen zu erhalten. Es komme deshalb immer wieder vor, dass Beschäftigte im Hafen unter Druck gesetzt oder mit finanziellen Anreizen gelockt werden, um eben mal "nur eine Kleinigkeit" für die Täter zu tun. "Die Folge: Die Betroffenen geraten in die Fänge der organisierten Kriminalität", heißt es in einer Mitteilung des Ressorts.
Immer wieder Kokain-Rekordfunde im Hafen
Um die Hafenangestellten vor derartigen Machenschaften zu schützen und die Kriminalität in den Häfen in Bremerhaven noch wirksamer zu bekämpfen, laufen zudem nun alle Fäden direkt in ein eigens dafür eingerichtetes Dezernat in der Zweigstelle der Staatsanwaltschaft in Bremerhaven zusammen. Wie konkret die Pläne umgesetzt werden sollen, soll am kommenden Mittwoch, 24. August, bei einer Pressekonferenz erläutert werden.
2017 stellte der Zoll 1,1 Tonnen Kokain im Wert von rund 150 Millionen Euro sicher, 2020 den bisherigen Rekordfund für Bremerhaven von 1,4 Tonnen. 2021 waren es rund 380 Kilo Kokain, wobei 325 Kilo auf eine Einzellieferung zurückzuführen waren. Auch 2022 wurden die Zollbeamten fündig und sicherten 450 Kilo des Rauschgifts. Wert: etwa 60 Millionen Euro.
- Mitteilung des Bremer Senats
- "buten un binnen": "Drittgrößter Drogenfund in Bremerhaven im Wert von 60 Millionen Euro"