Zahlreiche Züge verspätet Lebensgefährliche Aktion: Kinder legen Steine auf Bahngleise

Riskante Aktion in Bremen: Kinder legen mehrfach Steine und Betonplatten auf Zuggleise. Dabei rasen die Bahnen dort mit 160 Kilometer pro Stunde entlang.
Mehrere Kinder oder Jugendliche haben am Sonntagabend wiederholt Steine und eine Betonplatte auf Bahngleise in Bremen gelegt und so für Zugchaos gesorgt. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag berichtete, meldeten mehrere Zugführer Gegenstände auf den Schienen. Eine Bahn musste eine Notbremsung durchführen, es kam den Angaben zufolge zu zahlreichen Verspätungen.
In der Zeit zwischen 17 und 18.30 Uhr alarmierten demnach gleich mehrere Zugführer die Polizei und berichteten, sie hätten Kinder oder Jugendliche in der Nähe der Gleisanlagen beobachtet. Zudem meldeten sie, sie seien gerade über Gegenstände gefahren. Der Lokführer einer Nordwest-Bahn konnte jedoch rechtzeitig bremsen und räumte den Angaben nach die Steine von den Gleisen.
Die alarmierten Einsatzkräfte untersuchten den Tatort, in der Zwischenzeit standen alle Züge auf den Gleisen still. Insgesamt kam es in neun Fällen zu Zugverspätungen. Laut Zeugenaussagen sollen sich mindestens drei Kinder oder Jugendliche im Gleisbereich aufgehalten haben. Laut Polizei befanden sie sich in Lebensgefahr.
Lebensgfahr: Reaktionszeit von nur zwei Sekunden
Denn: Zum einen würden die Züge im betroffenen Bereich zwischen den Bahnhöfen Sebaldsbrück und Mahndorf mit etwa 160 Kilometer pro Stunde unterwegs sein. "Die Reaktionszeit zum Verlassen der Gleise beträgt beim Erkennen eines nahenden Zuges dann nur rund zwei Sekunden", teilte ein Sprecher mit. Zum anderen könnten "Schottersteine beim Überfahren durch 80 Tonnen schwere Lokomotiven als Steinsplitter mit hoher Durchschlagskraft mehr als 100 Meter weit fliegen", ergänzte er.
Die Beamten suchen nun Zeugen der Vorfälle und ermitteln wegen gefährlicher Eingriffe in den Schienenverkehr. Insbesondere erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse durch Anwohner an der Straßenbrücke der Elisabeth-Selbert-Straße. Hinweise nimmt die Bundespolizei Bremen unter Telefon 0421/16299-7777 entgegen.
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Bremen vom 20.02.2023