Pferdetransporter gestoppt: grausige Details
Abgemagert und verwahrlost finden Beamten sieben Pferde in einem Transporter bei Bremen. Jetzt gibt es neue Details zu ihrem Zustand.
Nachdem die Bremer Polizei vor einer Woche einen Pferdetransporter auf der A1 gestoppt und im Inneren einen grausigen Fund gemacht hatte, kommen neue Erkenntnisse zum Zustand der Tiere ans Licht. Wie das Regionalmagazin "buten un binnen" am Donnerstag berichtet, wurden sieben Tiere mittlerweile an TierhΓΆfe und Tierheime ΓΌbergeben. Dort sollen sie sich erholen. Einem Pferd gehe es besonders schlecht, das Tier sei immer noch stark erschΓΆpft.
Laut Bericht wurden die sieben Tiere zunΓ€chst von einem VeterinΓ€rmediziner untersucht und dann an einen Pferdehof in Bremen ΓΌbergeben. Eines der Pferde sei spΓ€ter zum Tierheim in Bremerhaven transportiert worden. Dort werde es seit Montag versorgt. Da das Pferd eine hochansteckende Krankheit haben soll, musste es isoliert werden. Das Tier sei "ziemlich abgemagert und generell in einem sehr schlechten Zustand", sagte die Leiterin des Tierheims, Amelie Bensch, "buten un binnen".
Die Tierheimleiterin sagte zudem: Das Pferd hΓ€tte in seinem Zustand ΓΌberhaupt nicht transportiert werden dΓΌrfen. Es bleibe auch weiterhin nicht transportfΓ€hig, hieΓ es. Das Pferd, so Bensch, sei immer noch erschΓΆpft und stehe wackelig auf den Beinen. "Der ErnΓ€hrungszustand ist sehr schlecht, das Pferd hat eine Verletzung am Bein, mehrere Hautstellen, die teilweise offen sind oder wo gar kein Fell vorhanden ist, eine hochansteckende Infektionskrankheit", heiΓt es weiter in dem Bericht. "Alles in allem" gebe es beim Tier "doch einige gesundheitliche Baustellen".
Tiere waren auf dem Weg zum Schlachthof
Das VeterinΓ€ramt geht nach Angaben von "buten un binnen" indes davon aus, dass die Tiere in RumΓ€nien geschlachtet werden sollten. Der Transporter war von den Niederlanden auf dem Weg in das osteuropΓ€ische Land, wurde dann jedoch gestoppt. Bei der Kontrolle fielen den Beamten dann die massiven VerstΓΆΓe gegen das Tierschutzgesetz auf. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nach Angaben eines Sprechers des Bremer Gesundheitsamtes habe sich ein Mann aus RumΓ€nien gemeldet und dem Amt mitgeteilt, er sei der Besitzer der Tiere. Ob das stimme, mΓΌsse nun geprΓΌft werden. Sollte eine ΓberprΓΌfung ins Leere laufen, wΓΌrden die Tiere in den Besitz des Landes Bremen ΓΌbergehen.
Die Polizei hatte zwei Anzeigen geschrieben. Zum einen habe der Transport gegen das Tierschutzrecht, zum anderen gegen das Tierseuchengesetz verstoΓen. VerstΓΆΓe gegen das Tierschutzgesetz werden mit bis zu 25.000 Euro bestraft, VerstΓΆΓe gegen das Tierseuchengesetz kΓΆnnen mit zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Beide TatbestΓ€nde werden als Ordnungswidrigkeit eingestuft.
Der Sprecher des Gesundheitsressorts zweifle jedoch daran, dass man den Besitzer der Pferde ΓΌberhaupt zur Rechenschaft ziehen kΓΆnne. Da dieser sehr wahrscheinlich im Ausland sitze, dΓΌrfte es schwierig werden, das Geld einzutreiben.
- butenunbinnen.de: "Bremer Polizei stoppt Tiertransport: So schlecht geht es den Pferden"
- buzer.de: Gesetz zur Vorbeugung vor und BekΓ€mpfung von Tierseuchen (Tiergesundheitsgesetz - TierGesG)
- tierschutzbund.de: Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremen vom 09.03.2023