Verfolgung bei Cuxhaven: 17-Jähriger rast Polizei davon – "halsbrecherisch"

Eine Routinekontrolle wird zur rasanten Verfolgungsfahrt: Mit 180 km/h fährt ein Jugendlicher der Polizei davon. Mehrere Fußgänger müssen zur Seite springen.

Ein erst 17 Jahre alter Jugendlicher hat sich am Mittwoch eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert. Der junge Mann sollte eigentlich gegen 19.30 Uhr in Cadenberge bei Cuxhaven einer Kontrolle unterzogen werden, doch dann habe der Fahrer Gas gegeben und raste mit "massiv überhöhter Geschwindigkeit" den Beamten davon. Das berichtete ein Sprecher am Donnerstag.

Die Flucht, so der Sprecher, führte die Polizei zunächst über die B73 und durch die Ortschaft Cadenberge. Dabei habe der VW-Fahrer mehrfach wartende Fahrzeuge "rücksichtslos" überholt. Mehrere Fußgänger, die mit Hunden unterwegs waren, mussten zur Seite springen, um eine Kollision zu vermeiden, teilte die Polizei weiter mit.

Beifahrer fährt unter Drogeneinfluss zur Wache

Ohne zu bremsen, raste der Jugendliche im späteren Verlauf der Flucht über eine Kreuzung an der Kreisstraße 21 und zwang den Fahrer eines Pkws zur Notbremsung. Der Fahrer raste mit so hoher Geschwindigkeit davon, dass die Beamten im Bereich des Nordahner Torfweges den Sichtkontakt zum Wagen verloren und die Verfolgung abbrechen musste, hieß es. Dies geschah laut dem Sprecher auch aus Gründen der Eigensicherung.

Durch weitere Ermittlungen der Polizei sei dann herausgekommen, dass es sich beim Nutzer des VWs um einen 19-Jährigen aus Stinstedt handelt. Dieser erschien auch kurze Zeit später auf der Wache in Hemmoor und hatte dort angegeben, dass nicht er, sondern der 17-Jährige den VW gefahren sei. Gegen den laut Polizei "amtsbekannten" Jugendlichen wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.

Beamte hatten zudem bemerkt, dass der 19-Jährige, als er die Wache besuchte, unter dem Einfluss von Rauschmitteln gestanden habe. Noch vor Ort habe ein Schnelltest positiv reagiert. Da der Mann mit dem Auto zur Wache gekommen war, wurde auch gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Polizei nennt Fahrt "halsbrecherisch und unglaublich gefährlich"

Bernd Osterndorf, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des Polizeikommissariats Hemmoor, sagte: "Die Fahrt kann man nur als halsbrecherisch, rücksichtslos und unglaublich gefährlich einstufen. Dass es nicht zu einem Unfall kam und keine Personen verletzt wurden, grenzt hierbei fast an ein Wunder." Der junge Mann war den Ermittlungen zufolge außerhalb von Ortschaften mit bis zu 180 Kilometer pro Stunde unterwegs, innerhalb der durchgefahrenen Orte fuhr er bis zu 140 km/h schnell.

Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise nimmt die Polizei in Hemmoor unter Telefon 04771 6070 entgegen.