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Wasserverbrauch im Nordwesten: Rasensprenger bringen Versorger ans Limit


"Extreme Dürre" in Teilen Norddeutschlands
Verbrauch steigt stark an: Wasserverband ruft zum Sparen auf

Von t-online, stk

12.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 165573775Vergrößern des BildesEin Rasensprenger wässert einen Garten (Symbolfoto): Der Verbrauch im Versorgungsgebiet ist sprunghaft angestiegen. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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Die Temperaturen sind hoch, Regen ist nicht in Sicht und trotzdem sprengen viele ihren Rasen. Das belastet das Wassernetz im Nordwesten enorm.

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) warnt vor dem Bewässern des Gartens mit Trinkwasser. Das Netz gerate langsam, aber sicher an seine Belastungsgrenze, sagte ein OOWV-Sprecher der "Nordwest-Zeitung". Das Unternehmen appelliert an die Bevölkerung, die Entnahme von Grundwasser für diese Zwecke auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie die "NWZ" weiter berichtet, sei am vergangenen Freitag eine Menge von mehr als 310.000 Kubiklitern Wasser dem Netz entnommen worden. Normal seien etwa 230.000 Kubikliter Wasser, zitiert die Zeitung einen Unternehmenssprecher. Die Belastung habe sich demnach auch am Wochenende fortgesetzt. An beiden Tage habe der Verbrauch weiter über 300.000 Kubikliter gelegen.

Rasensprenger verbrauchen ein Vielfaches

Den Hauptgrund für den rasanten Anstieg des Verbrauchs sieht der OOWV vorrangig im Bewässern der einzelnen Gärten. Laut Berechnungen des Verbands liege der tägliche Durchschnittsverbrauch je Mensch bei rund 115 Litern. In den vergangenen Tagen sei jedoch ein enormer Anstieg zu verzeichnen gewesen: Allein ein Rasensprenger, so ein Unternehmenssprecher, verbrauche rund 800 Liter pro Tag.

Hinzukämen zahlreiche private Pools, die gerade jetzt zu den besonders warmen Tagen befüllt würden. Dann komme vieles zusammen und der Verband sei nicht mehr in der Lage, die Trinkwasserspeicher über Nacht zu füllen. Das bedeute zwar weniger Druck in den Leitungen, führe aber nicht zwangsläufig dazu, dass es gar kein Wasser mehr gebe. Man habe genug Wasser für alle, "wenn jeder damit sorgsam umgeht", betont der Verband.

Dennoch appelliert der OOWV an die Bevölkerung, den Verbrauch gerade in den Spitzenzeiten am Morgen und Abend möglichst zu reduzieren.

Der Verband machte erst kürzlich auf die Lage im Bereich Trinkwasser aufmerksam. So suchen die Verantwortlichen dringend neue Standorte für Wasserwerke. Sollte dies nicht gelingen, könnte der Region rund um Oldenburg und in Ostfriesland langsam, aber sicher das Trinkwasser ausgehen. Das würde mehr als eine Million Menschen betreffen. Berechnungen zufolge seien die Vorräte etwa 2050 aufgebraucht. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Im Nordwesten teilweise "extreme Dürre"

Wie Grafiken des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigen, rückt die Dürre immer weiter vor in Richtung Nordwesten. Der Gesamtboden bis zu einer Tiefe von 1,8 Metern sehe zwar noch vergleichsweise feucht aus, doch weiter oben angesiedelte Bereiche werden den Forschern zufolge immer trockener.

So befänden sich in erster Linie die Städte Bremen und Bremerhaven bereits in Bereichen, die mit "schwerer Dürre" und "extremer Dürre" gekennzeichnet sind. Das betrifft dem UFZ zufolge insbesondere die Schicht bis 25 Zentimeter unter der Erde. Auch rund um die Nordseeküste leiden zusehends Bereiche unter "schwerer Dürre".

Verwendete Quellen
  • nwzonline.de: "Gartenbesitzer überlasten Trinkwassernetz des OOWV" (kostenpflichtig)
  • ufz.de: Dürremonitor Deutschland
  • Eigene Recherche
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