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Bremen: Kioske ignorieren Lachgas-Verbot trotz hoher Strafen


Trotz Verbot
Bremer Kioske verkaufen weiter Lachgas

Von t-online, jon

18.07.2025 - 02:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Lachgas steht auf einem Tisch, davor ein Schild "Ordnungsamt": Trotz eines gültigen Verkaufsverbots fanden Beamte des Bremer Ordnungsamtes Lachgas.Vergrößern des Bildes
Lachgas steht auf einem Tisch, davor ein Schild "Ordnungsamt": Trotz eines gültigen Verkaufsverbots fanden Beamte des Bremer Ordnungsamtes Lachgas. (Quelle: Innenressort)
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Trotz drastischer Strafen verkaufen Bremer Kioske offenbar weiter verbotenes Lachgas. Die Behälter liegen sogar offen auf dem Tresen – trotz 5.000 Euro Strafe.

Drei Monate nach dem Lachgas-Verbot zeigt sich: Bremen hat weiterhin ein Problem mit dem illegalen Verkauf der Droge. Erneut haben Einsatzkräfte des Ordnungsdienstes verbotene Lachgas-Behälter in Kiosken der Hansestadt sichergestellt – obwohl seit April drastische Strafen drohen. Das teilt Innensenator Ulrich Mäuler (SPD) in einem Bericht an die Presse mit.

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Bei zwei Kontrollen in der Innenstadt und im Steintor-Viertel beschlagnahmten demnach die Beamten diese Woche insgesamt 22 Behälter mit Distickstoffmonoxid – darunter mehrere Großflaschen mit je zwei Kilogramm Füllgewicht. Die Einsätze erfolgten sowohl im Rahmen routinemäßiger Streifentätigkeiten als auch nach einem Hinweis einer Bürgerin.

Verkaufsverbot von Lachgas wird offenbar bewusst ignoriert

Besonders brisant: In beiden betroffenen Kiosken entdeckten die Ordnungskräfte die verbotenen Behälter, teilweise offen sichtbar auf dem Tresen – ein Zeichen dafür, dass die Verkäufer das seit April geltende Verbot offenbar bewusst ignorierten.

Der Bremer Senat hatte am 8. April 2025 eine Polizeiverordnung erlassen, die den Verkauf und die Abgabe von Lachgas an Minderjährige verbietet. Zudem wurde der Verkauf in Kiosken, Tankstellen, Zeitungsverkaufsstellen sowie aus Automaten grundsätzlich untersagt. "Wir gucken da nicht länger zu!", hatte Innensenator Ulrich Mäurer damals erklärt.

Doch die aktuellen Funde zeigen: Das Problem ist keineswegs gelöst. "Der Missbrauch von Lachgas ist kein harmloser Modetrend, sondern ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko", betont Mäurer erneut. "Wer sich nicht an das Verkaufsverbot hält, muss mit Konsequenzen rechnen. Wir werden die Kontrollen in Kiosken und ähnlichen Verkaufsstellen deutlich verstärken."

Verkäufer von Lachgas müssen mit bis zu 5.000 Euro Strafe rechnen

Die Verkäufer in den betroffenen Kiosken wurden über das bestehende Verbot informiert und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Bei Verstößen gegen die Verordnung drohen empfindliche Bußgelder bis zu 5.000 Euro.

Die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard hatte im April gewarnt: "Die gesundheitlichen Folgen von Lachgaskonsum werden oft unterschätzt. Da das Nervensystem junger Menschen noch nicht vollständig entwickelt ist, sind die Gesundheitsrisiken durch Lachgas für sie besonders hoch."

Lachgas wird zunehmend von Jugendlichen zum Rausch missbraucht. Der Konsum birgt erhebliche Gesundheitsrisiken wie Erfrierungen im Gesicht und an den Händen, durch Sauerstoffmangel induzierte Bewusstlosigkeit, Lähmungen und Nervenschädigungen sowie ein psychisches Abhängigkeitspotenzial. Besonders gefährlich sind langfristige neurologische Schäden und Halluzinationen, Angstzustände und Atemdepressionen, gerade in Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen.

Die Stadt Bremen kündigte an, auch weiterhin konsequent gegen den Missbrauch von Lachgas vorzugehen. Vom Verbot ausgenommen bleibt die medizinische Verwendung von Lachgas auf ärztliche Verordnung.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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