Streit unter Klimaschützern Rassismus-Vorwürfe: Bremer Ortsgruppe bricht mit "Fridays For Future"

Statt gemeinsam für den Klimaschutz zu kämpfen, bricht eine Ortsgruppe mit der Bewegung. Hintergrund könnte eine Debatte um den Palästinakonflikt sein.
Die umstrittene Bremer Ortsgruppe von "Fridays For Future" (FFF) löst sich auf – weil in der Dachorganisation der Klimaaktivisten rassistische Tendenzen vorliegen sollen. Das teilte die Gruppe am Montag mit. Sie verweist auf Schilderungen einer Untergruppe der Klimaschutz-Organisation, die von "einem riesigen Rassismus-Problem" bei "Fridays for Future" spricht. Konkrete Belege nennen die Bremer jedoch nicht.
Zudem zeigten sich die Bremer frustriert von der Strategie der Klima-Gruppe um Luisa Neubauer in den letzten Jahren. Die große Aufmerksamkeit für den Schülerstreik im Jahr 2019 sei verspielt worden. Heute sei "Fridays for Future schwächer als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit seiner Gründung", so die Bremer Ortsgruppe.
Bremer Gruppe gegen den Rest: Streit um Palästina-Konflikt
Die Aktivisten aus der Freien Hansestadt waren wegen ihrer Haltung zum Konflikt im Westjordanland in den vergangenen Jahren selbst in die Kritik geraten. Die Bremer Ortsgruppe unterstützte als Einzelgänger in der deutschen FFF einen Tweet der internationalen Gruppierung von "Fridays For Future", in dem die Gruppe Israel als Apartheidstaat bezeichnete und zur Intifada aufgerufen hatte.
Diese antisemitischen Äußerungen wurden innerhalb der Klimaaktivisten vehement diskutiert, schon bald war die Bremer Gruppe weitestgehend isoliert. Am Montag zogen die Aktivisten nun also den Schlussstrich.
Die Bewegung hatte zuletzt deutlich an Fahrt verloren. Die "Letzte Generation" fiel mit ihren Blockaden im Straßenverkehr deutlich mehr auf. Zu einer deutschlandweit in mehreren Städten gleichzeitig stattfindenden Demo waren im März aber Zehntausende gekommen.
- Mitteilung der Fridays for Future Bremen
- taz.de: Ist FFF Bremen antisemitisch?