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Geflügel in Niedersachsen: Hohe Preise, weniger Käufer – Bauern am Limit


Versammlung in Niedersachsen
Geflügelwirtschaft sieht schweren Zeiten entgegen

Von dpa
06.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0203645506Vergrößern des BildesHühner auf einem Hof (Symbolfoto): Niedersachsen ist in Deutschland das Zentrum der Geflügelwirtschaft. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/monticello)
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Niedersachsen ist das Zentrum der deutschen Geflügelproduktion. Doch wie lange noch? Die Preise steigen, Käufer werden immer weniger.

Der Vorsitzende des Landesverbands der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), Friedrich-Otto Ripke, hat von einem "Bruch" in der Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft gesprochen. Die Kommunikation habe abgenommen, man höre nicht länger aufeinander, sagte Ripke, dessen Landesverband bundesweit eine herausragende Stellung hat, am Dienstag in Dötlingen (Landkreis Oldenburg) anlässlich der Mitgliederversammlung des NGW. "Wir sind transformationsbereit", sagte Ripke.

Auf der Versammlung am Dienstag verabschiedeten die Mitglieder des NGW eine Resolution. In dieser ist von einer Bedrohung der niedersächsischen Geflügelwirtschaft die Rede. Für immer teurere Lebensmittel gibt es immer weniger Käufer, wie es in dem Schreiben heißt. Die Politik blende das aus – und sei verantwortlich dafür, dass Betriebe reihenweise aufgeben würden.

Ripke: "Wir brauchen dafür Zeit"

Ripke sagte zu der Debatte um die Haltung von Mastputen, dass er neue rechtliche Mindestvorgaben nicht kategorisch ausschließe. "Wir wollen die Transformation, soweit sie für uns ökonomisch tragfähig ist", sagte Ripke. "Wir brauchen dafür Zeit, wir brauchen Übergangsfristen." Auch müsse es eine EU-weite Regelung geben.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte im Dezember 2022 ein Eckpunktepapier vorgestellt, das neue tierschutzrechtliche Mindestvorgaben an die Haltung von Mastputen vorsieht. Die Regeln sollen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ergänzen. Entsprechende gesetzliche Vorgaben gibt es dem Ministerium zufolge bislang weder auf EU-Ebene noch national.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, kritisierte am Dienstag, dass vom Bundeslandwirtschaftsministerium in der Sache noch kein Verordnungsentwurf vorgelegt worden sei. Aus Sicht des Tierschutzes reiche die seit 2013 bestehende freiwillige Haltungsvereinbarung nicht aus, sagte Schröder, der zu der Veranstaltung eingeladen worden war. "Wir haben jetzt schon im Grunde zwei Jahre verspielt", berichtete Schröder.

Niedersachsen ist in Deutschland das Zentrum der Geflügelwirtschaft. Etwa jedes zweite Huhn wird in einem niedersächsischen Geflügelhof gehalten, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium vermeldet, das sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts von 2020 beruft. Bei der Puten- und Entenhaltung hat Niedersachsen demnach jeweils einen Anteil von 40 Prozent. Laut NGW stehen insgesamt zwei Drittel des deutschen Geflügelbestands in Niedersachsen.

Geflügelgeschäft auf wenige Konzerne konzentriert

Der NGW ist der größte Landesverband der deutschen Geflügelwirtschaft. Er vertritt eigenen Angaben nach mehr als 1.600 Mitglieder. Zu den Mitgliedern zählen Tierhalter, Zucht- und Vermehrungsbetriebe, Stalleinrichter, Mischfutterhersteller, Tierärzte, Laborbetreiber und Vermarkter.

Zu den deutschlandweit größten Unternehmen, die in Niedersachsen beheimatet sind, zählen die für die Marke Wiesenhof bekannte PHW-Gruppe mit Hauptsitz in Rechterfeld (Landkreis Vechta), die Rothkötter Unternehmensgruppe mit Sitz in Meppen (Landkreis Emsland) und die Gruppe Sprehe mit Sitz in Cappeln (Landkreis Cloppenburg). Den Putenmarkt dominiert die Firma Heidemark, die von Ahlhorn (Landkreis Oldenburg) aus gesteuert wird. Das geht aus einem Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hervor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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