"Gefahr besteht ständig" Bremer Diako-Krankenhaus eröffnet spezielle Pandemie-Station

Das Coronavirus brachte das Gesundheitssystem an seine Grenzen und oft darüber hinaus. In Bremen will man für künftige Fälle vorbereitet sein.
Das Diako-Krankenhaus in Bremen hat seine Lehren aus der Corona-Pandemie gezogen und will extremen Ereignissen wie diesen künftig mit einer eigenen Pandemiestation begegnen. Am Montag eröffnete die Klinik einen eigens dafür konzipierten Trakt. Der Bau diene "der optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten im Falle zukünftiger Infektionswellen" und sei "ein bedeutender Schritt zur Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung", teilte eine Sprecherin des Krankenhauses mit.
Innerhalb von 14 Monaten wurden in einem separaten Anbau ein gesonderter Intensiv- und OP-Bereich sowie zwölf Behandlungszimmer eingerichtet. Ausgestattet sei die Station daneben mit "modernster Medizintechnik", eigenen Versorgungswegen und einem "innovativen Hygienekonzept" ausgestattet.
Diako-Chef: Es braucht mehr als eine Spezialstation
Etwa 7,7 Millionen kostete der Neubau, wobei Bremen rund 7,2 Millionen Euro davon übernommen hat. Geld, das laut Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) gut angelegt ist. Sie betonte: "Die Corona-Pandemie hat uns deutlich gemacht, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein."
In Bremen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Zeitraum zwischen März 2020 und November 2022 etwas mehr als 800 Menschen. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor.
Wichtig sei neben separaten Corona-Stationen auch entsprechendes Personal, machte Diako-Geschäftsführer Thomas Kruse deutlich. "Wie die Corona-Pandemie eindrucksvoll gezeigt hat", so Kruse, "waren es die Pflegekräfte und Ärzte, die unter größter körperlicher und psychischer Belastung, die Versorgung in den Krankenhäusern aufrechterhalten konnten. Es braucht also auch personelle Kapazitäten, die vorzuhalten sind."
Ständige Virengefahr bleibt
Auch wenn heute viele Menschen glaubten, die Pandemie sei vorbei, so bestehe die Gefahr eines Virusausbruchs im Allgemeinen "ständig", sagte Andreas Dotzauer vom Laboratorium für Virusforschung der Uni Bremen. Die Errichtung einer Pandemiestation sei daher notwendig und zeitgemäß.
Bremen hat im Rahmen eines speziellen Förderprogramms für die Widerstandskraft von Kliniken insgesamt an fünf Krankenhäuser mit Pandemiestationen ausstatten lassen. So könnten aktuell bis zu 170 infektiöse Patienten aufgenommen und behandelt werden.
- diakobremen.de: Mitteilung vom 12. Mai 2025
- Eigene Recherche