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Bremen: Neues Hightech-Mikroskop lässt Forscher staunen


Freude bei Bremer Forschern
Mit diesem Mikroskop sind ungeahnte Einblicke möglich

Von t-online, stk

18.05.2025 - 11:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Bienenmilben unter dem Elektronenmikroskop (Symbolfoto):Vergrößern des Bildes
Bienenmilben unter dem Elektronenmikroskop (Symbolfoto): (Quelle: imago)
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Früher nahm man eine Lupe, heute sind es Mikroskope, um Dinge im Detail verstehen zu können. Ein neues Gerät lässt Forscher in Bremen jubeln.

Dinge im Detail verstehen – viele Forscher haben genau diesen Anspruch. Ein neuartiges Gerätezentrum an der Hochschule Bremen bietet dafür den idealen Rahmen. Im Januar dieses Jahres eröffnet, ist das Zentrum nun um ein besonderes Gerät reicher geworden: Ein Mikroskop, das es möglich macht, Materialien im Nanobereich zu analysieren.

Das Electron Scanning Electron Microscope (ESEM) steht im Zentrum dieser Entwicklung. Es ermöglicht Forschern, Proben ohne aufwendige Vorbereitung im natürlichen Zustand zu untersuchen. Prof. Dr. Jan-Henning Dirks, Leiter des Fachbereichs Biologische Strukturen und Bionik, betont die Bedeutung dieser Neuerung: "In Deutschland gibt es nur wenige Standorte mit solchen Möglichkeiten."

Großer Pluspunkt: Aufnahmen in Echtzeit

Anders als herkömmliche Elektronenmikroskope kann es Proben untersuchen, ohne sie vorher aufwendig präparieren zu müssen. Selbst organische, feuchte oder empfindliche Materialien lassen sich so in ihrem natürlichen Zustand analysieren – etwa bei starker Hitze oder hoher Feuchtigkeit und das bis in den Millionstelbereich eines Millimeters, teilte eine Sprecherin des Forschungszentrums Ecomat (Center for Eco-efficient Materials & Technologies) mit.

Das Gerät hält daneben noch eine weitere, wesentlich zentralere Neuerung bereit: Die Untersuchung von Materialien kann in Echtzeit erfolgen. Das erlaube Forschern und Unternehmen, Prozesse wie Materialveränderungen, Korrosion oder Strukturverhalten direkt zu beobachten – ein großer Vorteil für die Entwicklung leichterer, widerstandsfähigerer Bauteile, beispielsweise für die Luftfahrt.

Das ESEM ist Teil des Bremer Forschungsnetzwerks rund um das Ecomat-Zentrum, in dem Akteure wie Airbus, das Deutsche Zentrum für Luftfahrt (DLR), das Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) und weitere Institute eng kooperieren. Die Technik steht nicht nur der Wissenschaft, sondern auch Unternehmen aus der Region zur Verfügung.

Dabei ist das Mikroskop den Angaben zufolge modular aufgebaut und kann je nach Bedarf erweitert werden. So lässt sich beispielsweise ein Zugprüfmodul installieren, das Proben Belastungen von bis zu 10 Newtonmetern aussetzt. Ein weiteres Modul erlaubt es, die Temperaturen von Proben auf bis zu 1.000 Grad zu erhöhen.

Flexibilität als entscheidender Vorteil

"Diese Flexibilität gibt uns einen erheblichen Vorteil", erklärt Dirks. Die Kombination aus hoher Auflösung und verschiedenen experimentellen Möglichkeiten sei einzigartig in Deutschland.

Das Zentrum richtet sich nicht nur an akademische Forscher, sondern auch an industrielle Partner aus Norddeutschland. Dr. Jendrian Riedel, der das operative Geschäft leitet, lädt Unternehmen zur Zusammenarbeit ein: "Unsere Infrastruktur steht ausdrücklich auch externen Partnern offen." Eine Preisliste regele die Nutzung der Geräte.

Verwendete Quellen
  • ecomat-bremen.de: Mitteilung vom 15. Mai 2025
  • hs-bremen.de: "Core Facility for Multidisciplinary Structural Analysis" (Sprache: Englisch)
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