Umzug des "Roten Sand" geplant Bremerhaven bewirbt sich um neues Wahrzeichen

Ein maroder Leuchtturm soll ans Festland umziehen. Mehrere Gemeinden wollen ihm eine neue Heimat geben.
Bremerhaven ringt um ein neues Wahrzeichen: Der denkmalgeschützte Leuchtturm "Roter Sand" aus der Wesermündung soll an Land versetzt werden. Neben Bremerhaven bewerben sich auch Wilhelmshaven, Hooksiel und Fedderwardersiel um den historischen Turm.
Der rot-weiße Leuchtturm gilt als eines der bekanntesten Seezeichen Deutschlands. Wind und Wellen haben dem über 140 Jahre alten Bauwerk stark zugesetzt. Ein Gutachten von 2019 stufte den Turm als so marode ein, dass seine Standsicherheit gefährdet sei.
Umzug eines Leuchtturms wäre Novum
Thomas Mertz, Sprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, erklärt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Einen Favoriten gibt es unter den Bewerbern nicht." Die Stiftung verwaltet den Leuchtturm für den Bund. Eine Entscheidung über den künftigen Standort sei noch nicht gefallen. "Wir bemühen uns natürlich, die Entscheidung zügig zu treffen, aber bei einem so einmaligen Ereignis sind viele Aspekte zu berücksichtigen", sagt Mertz.
Der Umzug des "Roten Sand" wäre ein Novum. In Dänemark wurde 2019 zwar der Leuchtturm Rubjerg Knude versetzt – allerdings nur um 70 Meter. Der "Rote Sand" würde voraussichtlich Dutzende Kilometer zurücklegen.
Verfall? Sanierung? 2023 fiel die Entscheidung
Eine Expertenkommission hatte verschiedene Szenarien geprüft, vom kontrollierten Verfall bis zur Sanierung vor Ort. 2023 fiel die Entscheidung: Der Turm soll abgebaut und an Land wieder aufgestellt werden. Ein konkreter Zeitplan steht noch nicht fest.
Für Bremerhaven sowie die anderen Bewerber könnte der Leuchtturm eine Touristenattraktion werden. Das Seefeuer wird seit 1964 nicht mehr benötigt, steht aber seit 1982 unter Denkmalschutz. Bis zum Umzug wird der Turm weiter gepflegt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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