Jahrelang ohne Hinweis Grundschüler heimlich gefilmt: Vater deckt alles auf

Die heimliche Überwachung an einer Grundschule hat jetzt Folgen für alle Bremer Schulen. Der Datenschutz greift ein.
An einer Grundschule in Bremen sind über Jahre hinweg Kameras im Eingangsbereich gelaufen – ohne Hinweis für Schüler, Eltern oder Lehrer. Der Einsatz war rechtswidrig. Nun lässt der Landesdatenschutzbeauftragte sämtliche Kameraüberwachungen an Schulen in der Stadt überprüfen.
Die Kameras filmten laut Datenschutzbehörde unter anderem den Haupteingang und den Pausenhofzugang – sogar tagsüber während der Unterrichtszeit. Zwar wurden Bilder tagsüber nur live übertragen und nicht gespeichert, nachts jedoch liefen Aufzeichnungen. Diese wurden nach 72 Stunden automatisch gelöscht. Zugriff auf die Aufnahmen hatten die Schulleitung und der Hausmeister.
Bremen: Vater deckt Datenschutzverstöße auf
Erst ein aufmerksamer Vater machte den Fall publik: Er hatte keine Hinweisschilder entdeckt und wandte sich an die Behörden. Eine Überprüfung ergab: Die Voraussetzungen für eine Videoüberwachung – etwa zum Schutz vor Vandalismus – waren nicht erfüllt. Zudem fehlten Sicherheitsvorkehrungen und klare Regeln zum Umgang mit den Daten.
Die Anlage wurde bereits 1999 im Zuge eines Umbaus installiert, offenbar auf Veranlassung des damaligen Hausmeisters. Die zuständige Bildungsbehörde betont, dass dies ohne Abstimmung mit dem Ressort geschah. Die alten Datenträger seien zur datenschutzkonformen Entsorgung übergeben worden.
Inzwischen wurden die Kameras abgeschaltet und entfernt. Weitere Verstöße an anderen Schulen in Bremen seien bislang nicht bekannt, so der Landesdatenschutzbeauftragte. Die Prüfungen laufen aber noch.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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