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Taucherin aus Bremerhaven: Verschollenes Kriegsschiff-Wrack entdeckt


Bremerhavenerin war dabei
Verschollenes Kriegsschiff-Wrack aus Erstem Weltkrieg entdeckt

Von t-online
27.07.2025 - 07:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Taucher schwimmen über Wrackteilen (undatiertes Handout). Eine internationale Gruppe von Tauchern hat nach eigenen Angaben rund 70 Seemeilen vor der britischen Küste das Wrack des im Ersten Weltkrieg versenkten Kreuzers HMS Nottingham entdeckt. Auf dem Grund der Nordsee liegen nach Angaben des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven, nicht zuletzt aufgrund der beiden Weltkriege, noich hunderte Schiffs- und Flugzeugwracks.Vergrößern des Bildes
Taucher schwimmen über Wrackteilen (undatiertes Handout): Taucher haben 60 Seemeilen vor der britischen Küste das Wrack des Kreuzers HMS Nottingham entdeckt. (Quelle: Dr. Steffen G. Scholz/dpa)
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Zehn internationale Taucher haben vor der britischen Küste ein über 100 Jahre altes Kriegsschiff gefunden. Das Wrack der HMS Nottingham galt bisher als verschollen.

Eine Gruppe von zehn internationalen Tauchern hat nach eigenen Angaben rund 60 Seemeilen vor der britischen Küste das Wrack des im Ersten Weltkrieg versenkten Kreuzers HMS Nottingham entdeckt. Vorausgegangen sei eine monatelange Recherche in Archiven zur Lokalisation des Wracks, sagte Alexandra Pischyna aus Bremerhaven, die als Taucherin bei der Expedition "Xplore" Mitte Juli dabei war. "Das Wrack ist bisher in keiner Karte verortet."

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Die britische Marine bestätigte den Fund. "Das Verteidigungsministerium wird nun gemeinsam mit weiteren Fachleuten die erhaltenen Beweise gemäß den geltenden Richtlinien prüfen, bevor das Wrack offiziell identifiziert wird", teilte eine Sprecherin der Royal Navy mit.

Name des Schiffs am Heck gut zu lesen

Die Taucher sind sich sicher, in 82 Metern Tiefe das richtige Wrack gefunden zu haben. "Das Schiff steht aufrecht auf dem Seegrund und ist bemerkenswert gut erhalten", sagte Pischyna. Die Taucher prüften für die Identifikation mehrere Merkmale, unter anderem die Anzahl und Größe der Deckkanonen. Am Ende sei das nicht notwendig gewesen: Am Heck habe der Schiffsname in bronzenen Buchstaben gestanden. "Da waren natürlich alle aus dem Häuschen", sagte Expeditionsmitglied Steffen Scholz aus Karlsruhe.

Die HMS Nottingham wurde am 19. August 1916 durch das deutsche U-Boot U52 versenkt. 38 Besatzungsmitglieder der HMS Nottingham kamen ums Leben. "Zwei englische Zerstörer versuchten möglichst viele der Überlebenden aufzunehmen, wurden dabei jedoch weiterhin durch Torpedos des U-Bootes beschossen", teilte das Deutsche Marinemuseum mit.

"Wie eine Erstbesteigung auf einen Berg"

Nach Angaben der Taucher hatten schon andere Gruppen vergeblich versucht, das Wrack zu lokalisieren. Der Fund sei wie die "Erstbesteigung eines Bergs", sagte Scholz. Für die Sichtung sei alles genau geplant worden, berichtete die 37-jährige Pischyna: "Wir hatten nur 45 Minuten am Wrack, bevor wir den rund zweieinhalbstündigen Aufstieg beginnen mussten, da muss alles schnell und präzise ablaufen – bei einem Wrack mit solchen Ausmaßen."

Die Koordinaten der Fundstelle hat die Gruppe der britischen Marine mitgeteilt. Ob die Daten bekanntgegeben werden, steht bisher nicht fest: "Sobald die offizielle Identifizierung erfolgt ist, wird eine Entscheidung über die Veröffentlichung der Koordinaten getroffen werden", teilte die Royal Navy mit. Scholz sagte, der Gruppe liege daran, das Wrack vor Plünderungen zu schützen: "Unser Interesse ist, dass das Wrack so erhalten bleibt, wie es ist."

Geschichte zum Anfassen

Pischyna ist fasziniert von Schiffswracks und deren Historie: "Wenn man dann abtaucht und die Spuren dieser Geschichte tatsächlich mit eigenen Augen sieht, wie etwa die Einschläge von Torpedos oder andere Beschädigungen, wird Geschichte auf eine ganz besondere Weise für mich wahr in diesem Moment."

Auf dem Grund der Nordsee liegen nach Angaben des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven nicht zuletzt aufgrund der beiden Weltkriege Hunderte Schiffs- und Flugzeugwracks. Das Forschungsprojekt "North Sea Wrecks" unter Leitung des DSM beschäftigte sich mit der Gefahr, die von ihnen etwa durch Alt-Munition ausgeht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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