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Bei Dortmund: Aktivisten blockieren Straße und Schleuse vor Kohlekraftwerk


Kritik am Kohleimport
Straße und Schleuse dicht: Aktivisten blockieren Kohlekraftwerk

Von Daniel Salg

Aktualisiert am 07.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Aktivisten blockieren eine Schleuse des Datteln-Hamm-Kanals: Sie wollen verhindern, dass Schiffe zum Kraftwerk in Lünen fahren.Vergrößern des Bildes
Aktivisten blockieren eine Schleuse des Datteln-Hamm-Kanals: Sie wollen verhindern, dass Schiffe zum Kraftwerk in Lünen fahren. (Quelle: deCOALonizeEurope )

Aktivisten haben laut eigenen Angaben an mehreren Stellen die Steinkohlelieferkette blockiert. Neben einer Straße war auch ein Kanal dicht.

Aktivisten auf der Straße und im Wasser – viel ging vor dem Steinkohlekraftwerk Lünen am Samstagvormittag nicht mehr. Betroffen von der Blockade waren neben einer Straße auch der Datteln-Hamm-Kanal sowie eine dortige Schleuse. Dies hat ein Sprecher der Gruppierung "Still Burning" t-online telefonisch bestätigt. Über den Kanal wird normalerweise Kohle zum Kraftwerk angeliefert. Auch die "Letzte Generation" hat sich an dem Protest in Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Die Aktivisten wollen mit den Protesten in Nordrhein-Westfalen ihrer Forderung nach einem sofortigen Kohleausstieg Nachdruck verleihen, heißt es in einer Mitteilung. "Steinkohle zerstört die Lebensgrundlage der Menschen in den Bergbauregionen rund um den Globus. In Staaten wie Kolumbien kann Widerstand nicht nur die Freiheit, sondern auch das Leben kosten. Mit unseren Aktionen schließen wir uns dem mutigen Kampf der Menschen in den Abbaugebieten an", sagt Lara Eckert, Pressesprecherin von "Still Burning".

Kohleimporte aus Kolumbien stiegen zuletzt an

In der Tat sind die deutschen Kohleimporte aus Kolumbien zuletzt gestiegen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Deutschland seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs auf Kohleimporte aus Russland verzichtet. Der Import aus Kolumbien ist dabei nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes strittig.

Die Arbeitsbedingungen im Steinkohleabbau des südamerikanischen Landes seien schlecht, wie beispielsweise ein Arbeiter dem Deutschlandfunk berichtete. Der Mann spricht von 12-Stunden-Schichten und massivem Druck von Vorgesetzten auf die Arbeiter. Zudem erhielten manche Leiharbeiter lediglich einen Monatslohn in Höhe von 250 Euro bei einer 48-Stunden-Woche.

Kohleausstieg ist eigentlich eine beschlossene Sache

Eigentlich ist der Kohleausstieg in Deutschland eine längst beschlossene Sache. Laut dem Kohleausstiegsgesetz werden Kohlekraftwerke in Deutschland noch bis maximal 2038 betrieben. Allerdings will die Regierung möglichst schon vor 2038 auf Stromgewinnung durch Kohle verzichten. Aus Sicht der Demonstranten in Lünen und Datteln kommt der Ausstieg deutlich zu spät.

Bislang konnte t-online die Polizei wegen der Protestaktionen in Nordrhein-Westfalen nicht erreichen. Laut den Aktivisten hat es für Schiffe auf dem Datteln-Hamm-Kanal kein Durchkommen gegeben. Ob sie aber tatsächlich auch Schiffe blockiert hätten, die Kohle geladen hatten, sei ihnen nicht bekannt.

Laut der Mitteilung der Gruppierung beteiligten sich an dem Protest des Netzwerks "Still Burning" mehrere Gruppierungen. Neben "Ende Gelände" und der "Letzten Generation" sollen beispielsweise auch Gruppierungen aus Kolumbien und den Niederlanden dabei gewesen sein.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Pressesprecher der Gruppierung "Still Burning"
  • Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 7. Oktober 2023
  • bundesregierung.de: "Von der Kohle zur Zukunft" vom 24. Februar 2023
  • deutschlandfunkkultur.de: "Exportschlager statt Energiewende" vom 10. August 2022
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