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Dortmund: Phoenix-See zieht Wohlhabende und Promis an


Vom Stahlwerk zur Luxus-Adresse
So wurde der Phoenix-See zum Promi-Magneten


08.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Der Phoenix-See in Dortmund (Archivbild): Das künstlich angelegte Gewässer entstand auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-Ost. (Quelle: IMAGO/Hans Blossey/imago-images-bilder)

Der Phoenix-See ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nur die wenigsten können es sich leisten, hier zu wohnen. Und die Preise steigen immer weiter.

Über viele Jahrzehnte war das Ruhrgebiet geprägt von riesigen Industrieanlagen, qualmenden Schloten und Lärm. Dortmunds Stadtteil Hörde war Heimat des Stahlwerks "Phoenix-Ost" und alles andere als idyllisch. Heute erinnert nur noch der Name "Phoenix-See" an das, was dort statt des beliebten Sees einmal vorzufinden war.

2011 legte die Stadt das Gewässer künstlich auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks an. Das war zunächst nicht unumstritten, sagt Matthias Kerger, Geschäftsleiter der Immobilien- und Projektentwicklungsfirma S2. Es war ungewiss, inwiefern die Umgebung auch als potenzielles Wohngebiet eine Zukunft haben könnte. Kerger war mit seiner Firma der Erste, der am heute so beliebten See Wohnraum schuf: die "Residenzen", Eigentumswohnungen am Südhang.

"Dortmund-Hörde ist von einem der schwächsten zum prestigeträchtigsten Wohngebiet gewachsen", sagt Matthias Kerger. Das zeigen auch die Miet- und Verkaufspreise der Immobilien.

Bis zu 20 Euro Miete pro Quadratmeter

Während vor rund zehn Jahren die Mietpreise pro Quadratmeter Wohnfläche im Vergleich zu heute "noch relativ niedrig" waren, so liegen sie derzeit beispielsweise für ein Penthouse je nach Lage, Ausstattung und Aussicht zwischen 18 und 20 Euro. Pro Gebäude gibt es nur ein Penthouse mit Dachterrasse, dazu oft einen Fahrstuhl, der direkt in den Wohnraum führt. Zusätzlich gibt es Tiefgaragenstellplätze.

Noch vor zehn Jahren wurden so manche Penthouse-Wohnungen im Vergleich zu heute günstig verkauft. "Bei einem relativ großen Penthouse um die 140 Quadratmeter lag der Kaufpreis bei 550.000 Euro. Wir haben auch welche für 800.000 Euro verkauft, die waren aber auch ein wenig größer." Heute liegen die Verkaufspreise bei solchen Immobilien bereits im siebenstelligen Bereich, so Kerger. "Wenn man richtig großzügig wohnen will, so 300 Quadratmeter, da lägen wir bei um die 1,7 Millionen."

Immobilienmakler Alexander Bayer berichtet ebenfalls von einer enormen Preis- und Wertsteigerung. Wohnungen aus dem Jahr 2015 können schon ungefähr zu 5.500 Euro pro Quadratmeter gehandelt werden. Andere Objekte in erster Seereihe, beispielsweise mit Sauna und Spa-Bereich und großzügiger Terrasse, lagen auch schon bei 8.000 Euro.

Prestigeträchtiges Milieu für die "Elite"

"Die Klientel, die am Phoenix-See leben will, muss nicht unbedingt auf jeden Euro gucken", sagt Kerger. Man müsse schon ein "extrem gutes Gehalt" haben. "Wahrscheinlich nicht unter 5.000 Euro netto", schätzt er. Besonders beliebt sei die erste Hausreihe direkt am Wasser. In den ersten zwei Reihen stehen größtenteils Einfamilienhäuser, dahinter staffelt sich die Bebauung terrassenartig nach oben zu den Mehrfamilienhäusern, damit jeder Anwohner einen Blick auf den See hat.

Und die Menschen wollen genau dorthin: nach ganz vorne, am liebsten in eine Wohnung mit Dachterrasse und 360-Grad-Blick. Penthouse-Wohnungen weisen dabei eine gewisse Exklusivität auf, betont Alexander Bayer: "Es ist ein Stück Lebensqualität und Statussymbol zugleich."

Manche Investoren kauften sich Wohnungen am Phoenix-See als Kapitalanlage. Andere Interessenten, um später selbst dort einzuziehen, so Bayer. Am See sei alles gut fußläufig erreichbar. Es gebe alles, was man braucht: Dinge des täglichen Bedarfs, Gastronomie, gute Anbindung zur Autobahn und in die Stadt, Ärzte und den Bahnhof. Zudem sei die Umgebung des Sees zunehmend barrierefrei, so der Makler.

Promis lieben den Phoenix-See

Bei Matthias Kerger haben schon Fußballspieler vom BVB und Persönlichkeiten aus der Film- und Fernsehbranche an die Tür geklopft, Immobilien gekauft oder gemietet. Namen nennt er natürlich nicht. Vor allem die Fußballprofis von Borussia Dortmund sollen am See residieren. Aber auch Ärzte, Professoren, Unternehmer und Vorstandsvorsitzende leben gerne am Phoenix-See. Auch Influencer hätten es sich hier bereits gemütlich gemacht.

Verwendete Quellen
  • dortmund.de: Willkommen am Phoenix See!
  • Gespräch mit Matthias Kerger, S|2 Immobilien
  • Gespräch mit Alexander Bayer, Immobilienmakler
  • blick.ch: "Brand in Penthouse von Dortmund-Star"
  • ruhr24.de: "RTL-Stars geben Zuhause am Phoenix See auf"
  • sport1.de: "Wegen Fans: Reus verkauft Penthouse"
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