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BVB: Süles Rückkehr ins Rampenlicht


Stammplatz statt Frust beim BVB?
Süles Rückkehr ins Rampenlicht


Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Borussia Dortmund gegen RB Leipzig: Niklas Süle im Zweikampf.Vergrößern des Bildes
Borussia Dortmund gegen RB Leipzig: Niklas Süle im Zweikampf. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)

Nach der Rotsperre von Mats Hummels rückt Niklas Süle beim BVB wieder ins Rampenlicht. In der zweiten Reihe wie zuletzt sieht sich der Verteidiger selbst nicht.

Bei seinem Comeback in der Dortmunder Mannschaft hätte Niklas Süle sich am Samstag fast zum schwarz-gelben Helden aufgeschwungen. Nach der frühen Roten Karte für Mats Hummels rückte der 28-Jährige gegen RB Leipzig nach Wochen in der zweiten Reihe wieder auf seinen Platz in der Innenverteidigung, erzielte zwischenzeitlich den Ausgleich, hätte sich und den BVB in den Schlusssekunden beinah noch mit seinem zweiten Tor und dem erneuten Ausgleich belohnt.

Am Ende stand die Borussia nach der 2:3-Heimniederlage mit leeren Händen da, doch Süle hatte in den rund 80 Minuten nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Eine Chance, die unverhofft kam. Und eine, auf die er lange warten musste. Wie viel Frust sich in den letzten Wochen in ihm angestaut haben muss, lässt sich nur erahnen. Dass sein Berater bei Sportdirektor Sebastian Kehl vorstellig geworden sein soll, passt ins Bild.

Süle sieht sich als Führungsspieler

Nach Süles Selbstverständnis ebenso wie nach den ursprünglichen Plänen der sportlichen Leitung hätte der Abwehrspieler in dieser Hinrunde an der Seite von Nico Schlotterbeck das Innenverteidiger-Pärchen beim BVB bilden sollen. Edin Terzić machte "Niki" sogar zum Vizekapitän, trug ihm in seiner zweiten Saison in Dortmund mehr Verantwortung auf. Führungsspieler – so sieht sich der Profi, der mit dem FC Bayern fünfmal Deutscher Meister und Triple-Sieger wurde, auch selbst. Gleiches gilt für die Nationalmannschaft, in der Süle bei der WM in Katar noch in allen drei Vorrundenspielen in der Startelf stand.

Eigentlich bringt er auch alles mit, um diese Rolle auszufüllen und jeder Mannschaft einen sportlichen Mehrwert zu geben. Schon mit 17 Jahren debütierte der Hochtalentierte für Hoffenheim in der Bundesliga, der Wechsel 2017 zu den Bayern war Zeugnis seines Könnens: robust im Zweikampf, kopfballstark, passsicher, mit seiner Schnelligkeit und Schusstechnik offensiv ebenfalls gefährlich.

Immer wieder Kritik am gebürtigen Frankfurter

Und doch gab es bereits in dieser Zeit immer wieder Kritik an dem gebürtigen Frankfurter: Er ernähre sich für einen Sportler nicht professionell genug, achte nicht wirklich auf seine Fitnesswerte, sei nicht komplett austrainiert bis übergewichtig. Verfassung und Einstellung sind bis heute ein Thema und rückten in den letzten Monaten wieder vermehrt in den Fokus. Im Sommer hatte der damalige Bundestrainer Hansi Flick den Innenverteidiger aus der Nationalelf gestrichen und öffentlich angezählt: "Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Aber ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht."

Ex-Profi Markus Babbel wurde Ende Oktober noch deutlicher: "Süle ist gut, aber einfach nicht sehr gut. Er hat Probleme damit, die Disziplin aufzubringen. Wenn du drei, vier Kilo mehr mit dir herumschleppst, merkst du das auf diesem Niveau."

Beim BVB, bei dem Süle im Sommer 2022 mit Übergewicht in sein neues Fußballkapitel gestartet war, versucht man das Thema kleinzuhalten. Edin Terzić gab sich vor einigen Wochen entsprechend nebulös, als es um die geringen Einsatzzeiten von Süle ging: "Niklas kennt die Gründe und er weiß, woran er arbeiten muss."

Süle womöglich gegen PSG als Rechtsverteidiger

Mats Hummels hatte Süle da trotz seiner fast 35 Jahre längst den Rang abgelaufen. Und zeigte zugleich, wie es geht: Seine herausragenden Fitnesswerte hängen auch mit einer Ernährungsumstellung zusammen, für die sich der Weltmeister eigens Beratung holte. Für Niklas Süle blieb so in der Hinrunde dieser Saison zumeist nur der Platz auf der Bank; in der Liga stand er lediglich in 3 von 14 Partien in der Startelf. Zuletzt hatte ihn zusätzlich noch ein grippaler Infekt ausgebremst.

Quasi aus dem Krankenstand feierte der 28-Jährige gegen Leipzig sein Comeback beim BVB. Nun hat er die Chance, sich wieder nachhaltiger in Erinnerung zu bringen und sich für mehr Spielzeit zu empfehlen. In der Champions League gegen Paris St. Germain am Mittwoch könnte Süle an der Seite von Hummels auf die Position des Rechtsverteidigers rücken, da Dortmund hier einen akuten personellen Engpass hat.

In der Bundesliga am Samstag in Augsburg aber wird er den gesperrten Routinier definitiv in der Abwehrzentrale ersetzen. Dann wird es auch von ihm abhängen, ob die Borussia den Weg aus der Krise findet. Gefragt ist Niklas Süle dann nicht nur als Innenverteidiger, sondern ebenso als Führungsspieler. Es wird sich zeigen, ob er diese Rolle in Dortmund doch noch ausfüllen kann.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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