Grünes Gewölbe: So haben die Verteidiger die Remmos überzeugt, die Juwelen zurückzugeben

Nach der langwierigen Verhandlung äußern sich die Verteidiger des Grünen-Gewölbe-Prozesses erstmals – und geben Details zum Deal mit den Remmos bekannt.

Noch sind die Verurteilten des Grünes-Gewölbe-Prozesses auf freiem Fuß: Dass die Mitglieder des Remmo-Clans aus der Untersuchungshaft entlassen wurden, hing maßgeblich mit dem Deal mit der Staatsanwaltschaft zusammen. In der MDR-Dokumentation "Exakt" äußerten sich die Verteidiger erstmalig dazu, wie der Deal zustande kam.

Die Angeklagten davon zu überzeugen, das Diebesgut zurückgegeben, sei nämlich nur mit einiger Überzeugungsarbeit möglich gewesen. Die Hauptfrage der Angeklagten sei gewesen, ob man dem Gericht trauen könne, sagte Verteidiger Toralf Nöding in der MDR-Doku. Nöding beteuert allerdings, dass die Rückgabe der Juwelen erfolgte, bevor die Verständigung beschlossen wurde.

Als die Angeklagten von der Rückgabe überzeugt wurden, sei alles recht schnell gegangen: "Wir haben vorher relativ genau definieren können, welche Stücke zurückgegeben werden können und in welchem Zustand", so Strafverteidiger Kai Kempgens, der die Stücke aus strafrechtlichen und Sicherheitsgründen nicht in seiner Anwaltskanzlei aufbewahrt werden konnten. Deshalb sei der Anruf auch erst gegen 23 Uhr bei den Behörden in Dresden eingegangen – unmittelbar nachdem die Remmos die Juwelen in der Anwaltskanzlei abgegeben hatten. Die Juwelen über Nacht in der Kanzlei zu behalten sei aus strafrechtlichen wie Sicherheitsgründen nicht möglich gewesen.