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Sachsen: Rechtsextreme Fälle an Schulen verdreifacht


"Anstieg ist besorgniserregend"
Rechtsextreme Vorfälle an sächsischen Schulen verdreifacht

Von t-online, mgr

14.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Manche rechtsextremen Vorfälle bleiben unbemerkt – andere sind unübersehbar, wie die Hakenkreuze an einer Schulfassade in Hannover (Symbolbild).Vergrößern des BildesManche rechtsextremen Vorfälle bleiben unbemerkt – andere sind unübersehbar, wie die Hakenkreuze an einer Schulfassade in Hannover (Symbolbild). (Quelle: Jochen Lübke/dpa)
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Rechtsextreme Vorfälle auf neuem Höchststand: Mehr als 30 Mal wurde erfasst, wie Schüler den Hitlergruß zeigten – in KZ-Gedenkstätten oder auf Klassenfotos im Amtsblatt.

Um alle bekannten rechtsextremen Vorfälle an Schulen eines Jahres zu erfassen, benötigt die Staatsregierung 13 DIN A4-Seiten – dicht beschrieben in Schriftgröße 8. Selbst während Klassenfahrten zu KZ-Gedenkstätten ist es zu rechtsextremen Entgleisungen gekommen.

Im Mai zeigte ein Schüler in der Gedenkstätte Buchenwald am "Glockenturm" den Hitlergruß, während ihn ein Klassenkamerad filmte und das Video anschließend verbreitete. Im März zeigte ein Gymnasiast der 10. Klasse in der Jugendherberge vor zwei Mitschülern den Hitlergruß – während einer Exkursion zur Gedenkstätte Theresienstadt. Ein Mitschüler bestätigte den Vorfall der Schulleitung. Im selben Monat zeigten zwei Jugendliche hinter der internationalen Jugendbegegnungsstätte der Gedenkstätte Auschwitz den verbotenen Gruß.

Sachsen: Hitlergruß-Klassenfoto in Amtsblatt abgedruckt

Insgesamt wurden 2023 mehr als 30 Fälle erfasst, in denen sächsische Schüler den Hitlergruß gezeigt hatten. In einem anderen Fall schaffte es ein Klassenfoto, auf dem ein Schüler den Hitlergruß zeigte, sogar ins Amtsblatt. Die Schule sei erst im Nachgang darauf aufmerksam geworden und ließ das Bild im E-Paper entfernen.

Selbst jüngere Schüler sind betroffen: In Döbeln rief eine Fünftklässlerin während des Mathematikförderunterrichts "Hakenkreuz". Nach einer Ermahnung durch die Lehrkraft zeigte sie den Hitlergruß und versuchte andere Schüler zum Mitmachen zu motivieren. Der Vorfall sei der Lehrkraft erst am Folgetag gemeldet worden.

149 Vorfälle innerhalb eines Jahres erfasst

Wie aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) hervorgeht, sind insgesamt 149 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund an Schulen erfasst worden. Dreimal so viele wie Vorjahr – da wurden 48 Fälle erfasst.

"Der jüngste Anstieg der Fallzahlen ist besorgniserregend, kann aber zumindest zu einem Teil auf eine gestiegene Sensibilisierung zurückgeführt werden", erklärte Köditz am Mittwoch, die positiv anerkennt, dass die Vorfälle bereits seit Jahren detailliert aufbereitet werden.

Im Vor-Corona-Jahr 2019 seien 73 Vorfälle erfasst worden, hieß es. Auch in den Jahren 2020 (52), 2021 (91) und 2022 (48) hätten die Werte darunter gelegen. Das Lehrpersonal reagiere in manchen Fällen mit Klassen- und Elterngesprächen. In besonders schweren Fällen komme es zu Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen bis hin zum Einschalten der Polizei.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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