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Blitzeinschlag in Dresden: Experte klärt auf – Ist das Elbufer gefährlich?


Viele Verletzte nach Blitzeinschlag
Blitzexperte klärt auf: Wie gefährlich ist das Elbufer?


22.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Blitze schlagen in der Frauenkirche ein (Archivbild): Am Elbufer ist das Risiko vergleichsweise gering.Vergrößern des Bildes
Blitze schlagen in der Frauenkirche ein (Archivbild): Am Elbufer ist das Risiko vergleichsweise gering. (Quelle: imago)

Zwei heftige Blitzeinschläge innerhalb weniger Minuten – und zehn Verletzte: Tragische Ausnahme oder gibt es in Dresden besonders viele Blitzeinschläge?

Kurz vor 17 Uhr kracht am Pfingstmontag am Dresdner Elbufer ein Blitz ein. Nur sieben Minuten später folgt der nächste starke Einschlag, wie die Blitzortung von Kachelmannwetter vermeldet. Der zweite Blitzeinschlag trifft die andere Elbseite am Rosengarten und verletzt zehn Personen – vier davon schweben kurzfristig sogar in Lebensgefahr. Hier lesen Sie, was bislang zum tragischen Vorfall bekannt ist.

Tatsächlich gab es in Dresden und den angrenzenden Kreisen Bautzen und Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge in den vergangenen zehn Jahre mehr Blitzeinschläge als im Rest Ostdeutschlands, wie aus Daten des Blitz-Informationsdiensts hervorgeht. "Allerdings ist das immer noch vergleichsweise wenig: In Dresden schlägt im Zehnjahres-Mittel pro Jahr weniger als ein Blitz pro Quadratkilometer ein", erklärt Wolfgang Schulz vom Blitzradar Aldis, der die Daten herausgibt.

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Blitzeinschlag in den Dolomiten. (Quelle: imago)

Mehr als doppelt so viele Blitzeinschläge

erlebt Bayern. Die blitzreichste Gegend Europas in Norditalien registriert sogar über 40 Blitze pro Quadratkilometer und Jahr. Die Häufigkeit von Blitzeinschlägen hängt laut Schulz – vereinfacht gesagt – vor allem mit der Anzahl von Bergen und Hügeln zusammen.

Keine besondere Blitzgefahr am Elbufer

Entgegen mancher Annahmen beeinflussen Flüsse und Seeufer die Blitzgefährdung nicht, stellt Schulz klar. Vom Dresdner Elbufer geht deshalb keine erhöhte Gefahr aus. Die feuchten Elbwiesen sorgen sogar dafür, dass sich die elektrische Spannung besser ausbreitet. "Auf einem schlecht leitenden Boden wie Asphalt ist der Blitzschlag viel gravierender", so Schulz.

Sobald es zu donnern beginnt, sollte man Schutz in einem Auto oder einem Gebäude mit Blitzschutzanlage suchen. Ist das nicht möglich, empfiehlt Schulz, sich mit zusammengedrängten Füßen hinzuhocken – auf keinen Fall hinlegen. "Wenn man liegt, nimmt man viel mehr Spannung auf, da der Strom durch den größeren Körperkontakt zum Boden über eine längere Strecke fließen kann." Dies erhöht die Gefahr von schweren Verletzungen. Durch die hockende Position mit zusammengedrängten Füßen wird die Kontaktfläche minimiert und das Risiko von schweren Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstand verringert.

Verwendete Quellen
  • kachelmannwetter.com: Blitzortung in Dresden am 20.05.2024 um 16:55:34 und 17:02:47 Uhr
  • Telefonisches Interview mit Wolfgang Schulz vom Blitzradar Aldis
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