Millimeterarbeit gefragt Carolabrücke-Abriss geht weiter: Fall von Strang A steht kurz bevor

Riesige Bagger zerlegen seit heute Morgen die noch intakten Brückenteile. Der erste der beiden verbliebenen Brückenzüge soll noch diese Woche kontrolliert in die Elbe stürzen.
Drei Wochen nach Beseitigung des zerstörten Teils der Carolabrücke läuft nun der Abriss der beiden noch stehenden, äußerlich unversehrten Verkehrszüge. Am Donnerstagmorgen begannen Bagger mit den Arbeiten am Mittelteil des Strangs A.
Die Baggerfahrer arbeiten sich von oben durch den Asphalt und den Beton der Fahrbahn. Dann legen sie die Spanndrähte frei. "Die Maschinisten haben im Longfront-Bagger eine Kamera, mit der sie genau verfolgen können, was sie tun", erklärt Thomas Alscher von der Baufirma Hentschke im Vorfeld der Arbeiten. "Das ist wichtig, damit sich nichts in Spalten verhakt."
Dabei ist Millimeterarbeit gefragt: "Man sieht sanfte Bewegungen im Überbau, die anzeigen, wo dieser langsam nachgibt – wo Spanndrähte reißen." Damit die Brücke nicht kippt oder sich verdreht, arbeiten zeitweise zwei Bagger gleichzeitig von beiden Seiten.
Wann fällt Brückenzug A?
Die Baufirma hat das Flussbett in den letzten Tagen vorbereitet. Sand, Wasserbausteine und Leerrohre sollen den Aufprall dämpfen.
Der Strang A soll nach Rathausangaben noch diese Woche fallen. Die Experten rechnen mit Donnerstag, Freitag oder spätestens Samstag. Gearbeitet wird sechs Tage die Woche von 6 bis 20 Uhr. Falls nötig, dürfen die Bagger auch am Sonntag ran.
120-Tonnen-Koloss im Einsatz
Der größere der beiden Bagger wiegt 120 Tonnen. Sein 40 Meter langer Arm reicht über beide Fahrspuren. Der zweite Bagger mit 70 Tonnen und 25-Meter-Arm steht am Neustädter Ufer.
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Ist Brückenzug A gefallen, kommt Strang B dran – mit der gleichen Methode. Die Arbeiter zerteilen die Trümmer direkt vor Ort und transportieren sie ab.
Bis Jahresende soll die komplette Brücke verschwunden sein. Die Bagger arbeiten dafür sechs Tage pro Woche.
- dresden.de: Mitteilung der Stadtverwaltung Dresden vom 12. Juni 2025
- Pressekonferenz der Stadt Dresden vom 6. Juni 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa