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Sachsen: Stellte ein 16-Jähriger "hobbymäßig" tödliches Gift her?


Substanz bekannt aus Kult-Serie
Stellte ein 16-Jähriger aus Sachsen "hobbymäßig" tödliches Gift her?

Von t-online, dpa
29.07.2025 - 10:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten am Einsatzort. Ein 16-Jähriger steht unter Verdacht, ein tödliches Gift hergestellt und aufbewahrt zu haben. Die Wohnung, in der der Jugendliche lebt, wurde am Morgen durchsucht.Vergrößern des Bildes
Einsatzkräfte bei einem Einsatz im April vor der Wohnung in Zeithain (Archivbild): Dort steht ein 16-Jähriger steht unter Verdacht, ein tödliches Gift hergestellt und aufbewahrt zu haben. (Quelle: Sebastian Kahnert)
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Ein Jugendlicher soll in einem Labor in seinem Elternhaus in Zeithain Gift hergestellt haben. Einen gezielten kriminellen Hintergrund sehen die Ermittler nicht.

Seit mehr als einem halben Jahr ist ein Jugendlicher aus Zeithain im Visier der Ermittlungsbehörden, weil er in einem Labor in seinem Elternhaus tödliches Gift hergestellt haben soll. Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass sich der junge Mann aus dem Landkreis Meißen "lediglich hobbymäßig und aus reinem Interesse mit der Herstellung der Substanzen befasste", wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage mitteilte.

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Dennoch wird weiterhin wegen des Herstellens und des Besitzes biologischer Waffen gegen den Jugendlichen ermittelt.

Kleinste Mengen bereits tödlich

Im April war die Polizei zu einer aufsehenerregenden Durchsuchung in dem Haus im Landkreis Meißen angerückt. Die Einsatzkräfte trugen silberne Schutzanzüge mit Hauben über dem Kopf. Sie durchsuchten das Labor, das sich der damals 16-Jährige im Dachgeschoss selbst eingerichtet haben soll. Der Verdacht: Mehrere Ampullen eines Gemisches aus Aconitin und Rizin sollten dort stehen.

Das extrem giftige Pflanzengift Rizin kann bereits in sehr niedrigen Konzentrationen tödlich wirken. Gewonnen wird es nach Angaben des Robert Koch-Instituts vor allem aus den Samen des Rizinusbaums (Ricinus communis). Das Alkaloid Aconitin ist nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung im Blauen Eisenhut enthalten – und ebenfalls bereits in kleinsten Mengen für einen erwachsenen Menschen tödlich.

Rizin bekannt aus Serie "Breaking Bad"

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Rizin vor allem durch die US-Serie "Breaking Bad" bekannt, in der das Gift als mögliche Mordwaffe eine zentrale Rolle spielt. Fachleuten, Geheimdiensten und Historikern war die Substanz jedoch schon lange vorher ein Begriff – unter anderem durch das "Regenschirm-Attentat" von 1978 auf den bulgarischen Dissidenten Georgi Markow in London. Rizin gilt als biologische Waffe im Sinne des Kriegswaffenkontrollgesetzes.

Bei der Durchsuchung im April seien letztlich keine gefährlichen Stoffe oder Gifte gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Allerdings waren die Ermittler zuvor schon einmal im Dezember bei dem Jugendlichen angerückt. Damals seien mehrere Ampullen eines Rizin-Aconitin-Gemischs sichergestellt worden. Wie lange die Ermittlungen gegen den Jugendlichen noch andauern werden, lässt sich laut Staatsanwaltschaft derzeit nicht sagen.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: 40 Jahre Regenschirm-Attentat

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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