17.000 Menschen betroffen Zünder erfolgreich entfernt: Weltkriegsbombe entschärft

Eine Weltkriegsbombe wird in Dresden unschädlich gemacht. Mehrere Tausend Menschen mussten dafür einen Sperrkreis verlassen.
Die an der Baustelle der Carolabrücke in Dresden gefundene Weltkriegsbombe ist entschärft. Um 13.19 Uhr gaben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung, so die Polizei. Der Zünder der britischen Fliegerbombe habe entfernt werden können. "Nun wird die 250-Kilogramm-Bombe zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht", heißt es seitens der Behörde.
Die Polizei werde den Sperrbereich rund um die Carolabrücke nach eigenen Angaben in Kürze aufheben. Damit könnten auch die Anwohner bald in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Verkehrseinschränkungen werden demnach ebenfalls aufgehoben.
Die Sperrzone betraf den Bereich innerhalb eines Radius von etwa 1.000 Metern rund um den Fundort. Er erstreckte sich über einen Teil der Innenstadt auf beiden Seiten der Elbe. Von der Evakuierung waren laut Polizei insgesamt 17.000 Menschen betroffen. Der Verkehr im Umfeld wurde von der Polizei abgeleitet. Autofahrer wurden zudem gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Arbeiter hatten die Weltkriegsbombe am Dienstagmorgen gefunden. Der Blindgänger sei gegen 7.50 Uhr entdeckt worden, hieß es seitens der Polizei. Die Behörde sperrte den Bereich ab und zog Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hinzu.
Die Experten fanden laut Polizei heraus, dass es sich um eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe britischer Bauart handelt. Sie sei mit einem Zünder ausgestattet und müsse vor Ort entschärft werden. Zusammen mit der Polizei habe man entschieden, die Bombe erst am Mittwoch zu entschärfen.
Die Stadt richtete eine Notunterkunft in der Messe (Straße am Messering) ein. Die Dresdner Verkehrsbetriebe setzten Shuttlebusse dorthin ein. Insgesamt hätten sich dort 192 Menschen eingefunden.
Bereits Anfang Januar war an der Baustelle der Carolabrücke ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Schon damals musste das Gebiet in einem Radius von etwa 1.000 Metern um die Fundstelle geräumt werden. Von den Evakuierungen waren 10.000 Dresdner Einwohner und Hotelgäste direkt betroffen.
Regelmäßig werden Blindgänger in Dresden gefunden
Dresden war im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardiert worden. Im Februar 1945 wurde die Elbestadt bei Angriffen britischer und amerikanischer Bomber großflächig zerstört. Bis zu 25.000 Menschen starben. Bei Bauarbeiten im Stadtgebiet werden noch immer Blindgänger gefunden.
Ein Teil der 1971 eingeweihten Carolabrücke mit Straßenbahngleisen und Radweg war in der Nacht zum 11. September 2024 völlig überraschend eingestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Als Hauptgrund gilt durch Feuchtigkeit ausgelöste Korrosion. Die Brücke musste komplett abgerissen werden. Das betraf auch die beiden Brückenzüge, die in den vorangegangenen Jahren mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro saniert worden waren. Die Stadt plant einen Ersatzbau.
- medienservice.sachsen.de: Pressemitteilung der Polizei vom 6. August 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung der Dresdner Polizei vom 05. August 2025 (per Mail)