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NRW: Kirchenoberhaupt Latzel rechtfertigt Waffenlieferungen für die Ukraine


Evangelisches Kirchenoberhaupt
Latzel rechtfertigt Waffenlieferungen für die Ukraine

Von dpa, t-online, jse

17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Kampfpanzer Leopard 2 in Munster: Auch die evangelische Kirche diskutiert die Lieferung von Waffen an die Ukraine.Vergrößern des BildesKampfpanzer Leopard 2 in Munster: Auch die evangelische Kirche diskutiert die Lieferung von Waffen an die Ukraine. (Quelle: Michael Gottschalk/imago-images-bilder)
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Das Oberhaupt der zweitgrößten evangelischen Landeskirche rechtfertigt Waffenlieferungen. Der russischen orthodoxen Kirche wirft er Gotteslästerung vor.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hat die militärische Unterstützung des Westens für die von Russland angegriffene Ukraine gerechtfertigt. Zugleich warf Latzel der russischen Führung am Dienstag einen Bruch des Völkerrechts vor und bekräftigte das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung.

"Es ist erschreckend, wie Zivilisten gefoltert, ermordet werden, die Infrastruktur gezielt zerstört wird", sagte Latzel in Düsseldorf vor der rheinischen Synode. "Leben soll dauerhaft in der Ukraine nicht möglich sein – das ist ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts."

"Es gibt ein Recht zur Selbstverteidigung"

Zum Völkerrecht gehöre nach Artikel 51 der UN-Charta auch "das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat", zitierte das Oberhaupt der zweitgrößten evangelischen Landeskirche aus der Charta der Vereinten Nationen. "Daher: Ja, es gibt ein Recht zur Selbstverteidigung und die Aufgabe der Völkergemeinschaft, ein anderes Land darin zu unterstützen", betonte der 52-jährige Theologe.

Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in das Nachbarland Ukraine einmarschiert. Seitdem wurden Tausende Soldaten und Zivilisten getötet und durch russische Angriffe massive Zerstörungen in dem Land angerichtet. Mindestens seit 2014 besetzt Russland östliche Teile der Ukraine, beispielsweise die Halbinsel Krim.

"Das ist schlicht Gotteslästerung"

Der russischen orthodoxen Kirche warf Latzel Blasphemie vor. Führende Kirchenvertreter und der Patriarch Kyrill sprächen von einem "heiligen Krieg gegen den Verfall der Moral und der Sitten im Westen". Allen gefallenen Soldaten werde die Vergebung aller Sünden verheißen. "Das ist schlicht Gotteslästerung", so Latzel.

Aufgabe der evangelischen Kirche sei es, den mehr als eine Million nach Deutschland geflüchteten Menschen zu helfen. Viele Gemeinden stellten dafür Wohnungen bereit und böten Sprachkurse sowie Hilfe in Kitas und Schulen an. Aber auch nach Russland solle die Kirche "bestehende Brücken" aufrechterhalten, sagte Latzel. "Neue Brücken" sollten zugleich in die Ukraine gebaut werden. Zudem solle die Kirche für die Entwicklung von Zukunftsperspektiven ihre "große friedenspädagogische Kompetenz" einbringen.

Käßmann will Ende von Waffenlieferungen

Latzels Position ist bemerkenswert, weil sie gegensätzlich zu der Margot Käßmanns steht. Käßmann hatte zuletzt im Dezember ein Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine gefordert. Dahinter stecke "keine Strategie".

Stattdessen, so Käßmann, sollte mit Nachdruck der Kontakt nach Russland gesucht werden. Die ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gilt als eine der prominentesten evangelischen Stimmen in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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