Aktie steigt um 60 Prozent Chinesen wollen Düsseldorfer Elektrohändler kaufen

Milliardendeal in Düsseldorf: Chinesen bieten vier Milliarden Euro für den Mediamarkt-Saturn-Konzern. Mehrere Großaktionäre haben bereits eingewilligt.
Eine spektakuläre Übernahme bahnt sich in Düsseldorf an: Der chinesische Internet-Gigant JD.com will den Elektronik-Konzern Ceconomy kaufen, zu dem die Ketten Mediamarkt und Saturn gehören. Die Asiaten bieten den Aktionären 4,60 Euro pro Anteilsschein – insgesamt sollen es vier Milliarden Euro sein.
An der Börse löste die Nachricht Euphorie aus. Der Ceconomy-Kurs schoss auf 4,35 Euro hoch, seit Jahresanfang steht ein Plus von mehr als 60 Prozent zu Buche. Die Offerte liegt deutlich über dem jüngsten Handelsniveau, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Konzernchef Kai-Ulrich Deissner begrüßt chinesischen Vorstoß
Konzernchef Kai-Ulrich Deissner begrüßt den Vorstoß der Chinesen. "Wir gehen eine Partnerschaft mit JD.com ein, um den europäischen Handel zu stärken, basierend auf komplementären Stärken und gemeinsamen Werten", erklärte er.
Die neuen Eigentümer versprechen Kontinuität: Betriebsbedingte Kündigungen oder Filialschließungen soll es demnach nicht geben. Auch Tarifverträge und die Mitbestimmung im Aufsichtsrat bleiben drei Jahre lang unangetastet. An den Marken Mediamarkt und Saturn wollen die Chinesen ebenfalls nichts ändern.
Doch der Deal ist komplizierter als er scheint. Die einflussreiche Kellerhals-Familie, die bisher knapp 30 Prozent der Anteile hält, wird auch künftig mit einem Viertel der Aktien im Boot bleiben. Weitere Großaktionäre wie der Haniel-Konzern und die Meridian-Stiftung haben bereits zugesagt, ihre Papiere zu verkaufen.
JD.com zählt zu Chinas mächtigsten Online-Händlern. Mit einem Jahresumsatz von 159 Milliarden Dollar konkurriert das Unternehmen mit Alibaba um die Marktführerschaft im Reich der Mitte.
Übernahme könnte für Düsseldorfer neue Perspektiven eröffnen
Für Ceconomy könnte die Übernahme neue Perspektiven eröffnen. Der Düsseldorfer Konzern kämpft seit Jahren mit der Konkurrenz durch Amazon und andere Online-Riesen. Trotz 1.000 Filialen in elf europäischen Ländern und 22,4 Milliarden Euro Jahresumsatz lahmt das Wachstum.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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