Opfer überlebte nur durch Glück Messerattacke in der Altstadt – Polizei fasst 16-Jährigen

Die Tat sorgte für Entsetzen: Vor drei Monaten war ein 17-Jähriger in der Düsseldorfer Altstadt niedergestochen worden, er überlebte nur dank eines Zufalls. Jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen gefasst.
Die Mordkommission "Hunsrücken" vermeldet einen Fahndungserfolg: In Essen wurde ein 16-Jähriger festgenommen, der im Oktober in der Düsseldorfer Altstadt beinahe einen 17-Jährigen getötet haben soll. Ein Jugendrichter ordnete Untersuchungshaft an.
Die Tat hatte sich in der Nähe des Düsseldorfer “Kommödchens” an der Ecke Hunsrücken-/Mutter-Ey-Straße ereignet. Zwei Personengruppen waren laut Polizei gegen 18.45 Uhr in Streit geraten, plötzlich griff einer der Beteiligten zum Messer und stach immer wieder auf den 17-Jährigen ein.
Polizei Düsseldorf: Tatverdacht gegen 16-Jährigen hat sich erhärtet
Das Opfer überlebte wohl nur dank eines Zufalls: Zwei Ärztinnen waren genau in dem Moment vor Ort und konnten die Blutungen rasch stoppen. Ohne diese schnelle Hilfe wäre der Minderjährige innerhalb einer Minute verblutet, erklärte der Notarzt, der die Behandlung des Schwerverletzten anschließend übernahm.
Noch am selben Abend wurde die Mordkommission "Hunsrücken" eingerichtet. Wie die Polizei Düsseldorf jetzt mitteilte, erhärtete sich im Zuge der dreieinhalbmonatigen Ermittlungsarbeit der Tatverdacht gegen den 16-Jährigen aus Essen. Die Staatsanwaltschaft Essen habe Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erwirkt, und der Teenager sei schließlich am Dienstag festgenommen worden.
OB Keller: "Besonders betroffen macht mich die frühe Uhrzeit"
Der Einsatz sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Seitdem befinde sich der 16-Jährige in Haft. Die Ermittlungen der "MK Hunsrücken" und der Staatsanwaltschaft Essen dauern an.
Der Angriff hatte für Entsetzen in Düsseldorf gesorgt. Oberbürgermeister Stephan Keller hatte die Tat direkt anschließend in einer Mitteilung auf das Schärfste verurteilt: "Besonders betroffen macht mich die frühe Uhrzeit dieses Vorfalls, zu der die Geschäfte noch geöffnet hatten und auch Familien in der Altstadt unterwegs waren", hatte der OB formuliert.
Der Angriff sowie weitere Bluttaten in Ausgehvierteln in Köln und Düsseldorf hatten im vergangenen Jahr eine Diskussion um Sicherheit und Waffenverbote in NRW ausgelöst. Als Folge richtete die Landesregierung im Dezember auf der Zülpicher Straße in Köln, den Kölner Ringen sowie in der Düsseldorfer Altstadt Waffenverbotszonen ein. Zu bestimmten Zeiten ist es dort nun verboten, Elektroschocker, Messer mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern, Reizgas und Pfefferspray bei sich zu tragen.
- Polizei Düsseldorf: Mitteilung vom 11. Februar 2022
- Polizei Düsseldorf: Mitteilung vom 24. Oktober 2021
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa