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Thyssenkrupp Stahl: Es gibt Hoffnung für Kreuztaler Werk


Sparpläne bei Stahlfirma
Thyssenkrupp Stahl: Es gibt Hoffnung für Kreuztaler Werk

Von dpa
Aktualisiert am 07.05.2025 - 16:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Werk von Thyssenkrupp SteelVergrößern des Bildes
Stahl-Coils von Thyssenkrupp Steel - das Unternehmen könnte viel mehr verkaufen als es tut, doch die Nachfrage ist schwach. (Quelle: Fabian Strauch/dpa/dpa-bilder)
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Die Stahlsparte von Thyssenkrupp hat viel Tradition, für das Ruhrgebiet ist das Unternehmen weiterhin wichtig. Doch die Stahlfirma ist unter Druck, Tausende Jobs sollen wegfallen. Wie geht es weiter?

Im Streit über den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen haben sich Thyssenkrupp Steel und die IG Metall angenähert. Der Stahlhersteller und die Gewerkschaft gaben in Duisburg eine Grundsatzvereinbarung zur anstehenden Restrukturierung des Unternehmens bekannt, auf deren Basis Verhandlungen aufgenommen und bis zum Sommer ein Tarifvertrag abgeschlossen werden sollen.

Die im vergangenen Herbst vom Management angekündigte Schließung des Werks in Kreuztal-Eichen im Siegerland mit circa 500 Beschäftigten soll vorerst nicht umgesetzt werden. Es sei das gemeinsame Ziel, die Schließung zu vermeiden, teilte das Unternehmen mit. Stattdessen wolle man ein Konzept zur Optimierung des Standorts Siegerland erarbeiten, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Außerdem sollen bei dem konzernweiten Stellenabbau betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. An der klimaschonenden Direktreduktionsanlage im Rahmen der grünen Transformation hält Thyssenkrupp Steel fest.

Viele Arbeitsplätze sollen wegfallen

Das Management hatte im vergangenen November angekündigt, die Zahl der Arbeitsplätze innerhalb von sechs Jahren von rund 27.000 auf 16.000 zu reduzieren - dies teilweise über eine Streichung der Jobs und teilweise über Verlagerung und Verkauf von Geschäftsbereichen. Das Vorhaben rief in der Belegschaft und bei der IG Metall scharfe Kritik hervor, auch Politiker waren besorgt.

Die Gewerkschaft pochte darauf, das Schließungsvorhaben für Kreuztal-Eichen zurückzunehmen. In diesem Punkt kommt das Management der IG Metall nun entgegen: Das Werk könnte zwar weiterhin aufgegeben werden, hat nun aber noch eine Chance auf einen langfristigen Erhalt. Eins der zwei Bochumer Werke wiederum, das 2030 geschlossen werden soll, könnte hingegen schon früher aufgegeben werden - eine Vorziehung des Vorhabens soll geprüft werden.

An dem Plan, die Produktionskapazitäten insgesamt deutlich zu senken, hält das Management fest. Theoretisch könnte Thyssenkrupp Steel pro Jahr etwa 11,5 Millionen Tonnen Stahl herstellen. Doch weil die Nachfrage so schwach ist, wird weniger produziert. Daher möchte das Management die Kapazitäten auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen senken.

Verhandlungen sollen bald starten

TK-Steel-Vorständin Marie Jaroni wertet die Vereinbarung mit der Gewerkschaft als "wichtigen strategischen Schritt und als Signal, dass es vorangeht". "Es ist beiden Seiten gelungen, lösungsorientiert den Rahmen für den Weg nach vorne abzustecken", sagt die Managerin. "Wir müssen jetzt dringend in die weitere Umsetzung unseres industriellen Konzeptes kommen, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Hier haben wir keine Zeit zu verlieren."

Der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, sieht "eine richtig gute Chance" für das Werk in Kreuztal-Eichen, sich zukunftsfest aufzustellen. "Wir werden jetzt zügig mit den Verhandlungen beginnen, um weitere Klarheit und Sicherheit für die Beschäftigten zu erlangen." Ziel sei ein Tarifvertrag, der Beschäftigung, Standorte und notwendige Investitionen in die grüne Transformation sichere, so Giesler.

Thyssenkrupp Steel ist Deutschlands letzter großer Stahlhersteller. Die Duisburger Firma, die zum Industriekonzern Thyssenkrupp gehört, ist unter Druck, im Geschäftsjahr 2023/24 fuhr sie einen operativen Verlust (Ebit) von 770 Millionen Euro ein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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