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Essen/Paraguay: Nach Kindsentführung – Bewährungsstrafe für Querdenker-Paar


Auswanderer aus Essen
Querdenker nach Kindesentführung nach Paraguay verurteilt

Von dpa, afp
Aktualisiert am 23.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Justitia als Brunnenfigur (Symbolbild): Dem Mann wird vorgeworfen, an einer Entführung beteiligt gewesen zu sein.Vergrößern des BildesJustitia als Brunnenfigur (Symbolbild): Ein Ehepaar wurde am Dienstag vom Essener Amtsgericht verurteilt. (Quelle: Reiner Zensen/imago-images-bilder)
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Ein Patchwork-Paar hatte seine jeweiligen Töchter nach Paraguay entführt, damit sie nicht geimpft werden. Jetzt steht die Strafe für das Auswanderer-Paar fest.

Das Auswanderer-Paar, das ohne Zustimmung der jeweils anderen Elternteile ihre minderjährigen Kinder nach Paraguay verschleppt hatte, bleibt auf freiem Fuß. Wie das zuständige Essener Amtsgericht am Dienstag auf Anfrage erklärte, haben die beiden Eltern der Verurteilung auf dem Strafbefehlswege über zehn Monate Haft auf Bewährung wegen gemeinschaftlicher zweifacher Kindesentziehung zugestimmt. Die Strafe sei für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.

Zudem müssen die beiden Elternteile als Bewährungsauflage eine Geldbuße von je 2.520 Euro zahlen, erläuterte ein Gerichtssprecher. Das strafrechtliche Verfahren in dem aufsehenerregenden Fall sei damit abgeschlossen.

Interpol suchte mit Haftbefehlen nach der Familie

Das deutsche Paar hatte die beiden damals zehn und elf Jahre alten Mädchen gegen den Willen ihrer jeweiligen ehemaligen Partner aus Essen und München im November 2021 nach Südamerika verschleppt. Nach Angaben der seinerzeit in Deutschland verbliebenen Mutter eines der Mädchen hatten die beiden Elternteile in einem Abschiedsbrief erklärt, dass sie ihre Töchter nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.

In dem südamerikanischen Land leben viele deutsche Impfgegner, die sich infolge der Corona-Pandemie dort niederließen. Interpol suchte die Familie E. mit Haftbefehlen.

Das Auswanderer-Paar stellte sich den Behörden in Paraguay

Die Mutter des einen Mädchens startete Ende Mai zudem eine öffentliche Suche. Das flüchtige Paar meldete sich daraufhin per Videobotschaft, danach bestand wieder Kontakt. Die Mädchen wurden nach Verhandlungen wieder ihren jeweils anderen Elternteilen übergeben, Mitte Juni kehrten sie zurück nach Deutschland.

Die Kindesentziehung war nach schwierigen Verhandlungen und etwa sieben Monaten im Juni zu Ende gegangen. Das Auswanderer-Paar stellte sich wegen des hohen Fahndungsdrucks zunächst den Behörden in Paraguay und kehrte – wie zuvor die Mädchen – nach Deutschland zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur AFP
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