Randale bei "Creed III": Cineplex-Kinos rüsten sich gegen den TikTok-Trend

Nach der Randale bei Vorstellungen des neuen Rocky-Teils setzt die Kinokette Cineplex nun Security-Kräfte vor den Kinosälen ein.

Weil die Vorstellung des Kinofilms "Creed III"in mehreren deutschen Kinos aufgrund von Randalierern vorzeitig abgebrochen werden musste, rüstet die Kinokette Cineplex ihre Kinos mit Sicherheitspersonal auf. Als eine erste Reaktion setze die Kette Security-Kräfte vor den Kinosälen ein und führe Taschenkontrollen durch, sagte Geschäftsführer Kim-Ludolf Koch dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). Dabei seien bereits Schlagringe, Messer und andere kleinere Waffen aufgetaucht. Am Montag sei die Lage in den Cineplex-Kinos jedoch ruhig gewesen, teilte Cineplex Deutschland t-online mit.

Bei den Vorstellungen des neuen Kinofilms "Creed III – Rocky’s Legacy" – bei dem sich alles rund ums Boxen dreht – kam es seit der Premiere des neunten Teils der Saga am vergangenen Donnerstag vermehrt zu Ausschreitungen in deutschen Kinos. Nahezu alle NRW-Standorte der Cineplexkette seien betroffen gewesen, berichtet der WDR. In Essen wurde besonders stark randaliert, hier rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an.

Bei der Randale handelt es sich offenbar um einen Trend auf der Social-Media-Plattform TikTok. Es geht darum, mit randalierendem Verhalten einer ganzen Gruppe einen Kinoabbruch zu erzwingen – diese Situation wird dann wiederum in kurzen Videoclips auf der Plattform veröffentlicht. Zahlreiche Videos werden aktuell unter anderem unter den Hashtags #creedIII #eskalation oder #kinotrend geteilt. Bei solchen Trends geht es vor allem darum, dass der eigene Kanal durch das Teilen der Aktion Aufwind bekommt.

Im Saarland hat ein Kinobetreiber den Film "Creed III" vorsorglich ganz aus dem mehrerer Cineplex-Häuser genommen. Es habe bei mehreren Vorführungen Zwischenfälle gegeben, immer wieder hätten er und sein Team den Film unterbrechen müssen, die Säle hätten anschließend "wie ein einziger Schweinestall" ausgesehen, sagte Inhaber Andreas Simon dem Saarländischen Rundfunk. Da habe er beschlossen, für sich und seine Mitarbeiter die Notbremse zu ziehen. "Das tue ich mir nicht mehr an."