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Essen: 86-Jährige erstochen – Haushaltshilfe gesteht Tat bei Prozessauftakt


Mordprozess in Essen
86-Jährige erstochen: Haushaltshilfe legt Geständnis ab

Von dpa-video
Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240117-99-645746Vergrößern des Bildes
Die Angeklagte sitzt in einem Gerichtssaal und hält sich einen Ordner vors Gesicht: Sie hat den tödlichen Angriff auf eine Seniorin schon gestanden. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa-video)
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Eine Seniorin wird in ihrer Wohnung geschlagen und mit einem Messer attackiert. Das Opfer stirbt am Tatort. Jetzt steht ihre ehemalige Haushaltshilfe vor Gericht.

Mit einem Geständnis hat am Mittwoch in Essen der Mordprozess gegen eine Haushaltshilfe begonnen. Die 30-jährige Angeklagte gab zum Auftakt vor dem Landgericht zu, am 30. Mai vergangenen Jahres eine ehemalige Kundin geschlagen, getreten und anschließend erstochen zu haben. Die 86-Jährige war noch in ihrer Essener Wohnung an den Folgen ihrer schweren Verletzungen gestorben. "

Die Ärzte bei der 86-Jährigen zahlreiche Knochen- und Wirbelbrüche sowie acht Einstiche in den Hals festgestellt. Hintergrund der tödlichen Bluttat soll ein Streit über einen zurückliegenden Schmuckdiebstahl gewesen sein. "Ich habe mich in die Ecke gedrängt gefühlt und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle", sagte die Angeklagte den Richtern. "Ich war nicht ich selbst."

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau aus Essen die Seniorin am Tattag erneut bestehlen wollte. Ihr Job als Haushaltshilfe war ihr zu diesem Zeitpunkt bereits gekündigt worden. Die Angeklagte gab außerdem zu, auch bei anderen Kundinnen Schmuck gestohlen zu haben.

Diebstahl soll Tat ausgelöst haben

Laut Anklage war sie offensichtlich davon ausgegangen, dass die 86-Jährige nicht zu Hause war, da sie einmal in der Woche zur Tagespflege ging. Doch an diesem Tag hatte sich die Seniorin offenbar nicht wohlgefühlt und war daheim geblieben.

Wie die Angeklagte in die Wohnung gelangte, ist unklar. Sie selbst sagt, dass sie geklingelt habe und ihr geöffnet wurde. Die Seniorin habe ihr Vorwürfe gemacht, dann sei die Situation eskaliert. Sie habe die 86-Jährige geschlagen und getreten – auch vor den Kopf. An die Stiche in den Hals könne sie sich dagegen nicht mehr erinnern.

Nach der Tat hatte die Frau die Wohnung der Seniorin nach Wertgegenständen und Bargeld durchsucht und einen 100-Euro-Schein mitgenommen, der laut Anklage später in ihrer eigenen Wohnung gefunden wurde. Ihre Schuhe und ihre Handtasche hatte sie entsorgt, weil sich daran Blutspritzer befunden haben sollen.

Täterin droht lebenslange Haftstrafe

Die Angeklagte, Mutter einer sechsjährigen Tochter, war rund drei Wochen nach der Tat festgenommen worden. Beim Prozessauftakt gestand sie außerdem, während ihrer Tätigkeit als Haushaltshilfe weitere Kundinnen bestohlen zu haben. Den erbeuteten Schmuck habe sie in Pfandleih-Häusern zu Bargeld gemacht.

Die Tat selbst erklärte sie mit Geldnot. In ihrer Wohnung habe neben ihrer kleinen Tochter auch noch ihr gewalttätiger und drogenabhängiger Freund gelebt, den sie angeblich komplett aushalten musste.

Das Essener Schwurgericht hat für den Prozess zunächst noch sieben Verhandlungstage bis Anfang April angesetzt. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht der Angeklagten lebenslange Haft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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