Prozess am Landgericht Pokerrunde eskaliert – fünf Jahre Haft

Waren gezinkte Karten der Anlass für das blutige Ende einer Pokerpartie? Das Landgericht Essen hat einen Mann verurteilt, der bei einer Pokerpartie seinen Gegenspieler übel attackiert hatte.
Nach dem blutigen Ende einer Pokerpartie ist ein Mann aus Bochum am Mittwoch zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht gehen davon aus, dass der 30-Jährige einem Mitspieler in einer Essener Pizzeria am Morgen des 3. Mai 2021 mit einem Teppichmesser den Hals aufgeschlitzt hat.
Der Angeklagte selbst hatte im Prozess erklärt, dass mit gezinkten Karten gespielt worden sei. Er habe nur das Geld zurückgefordert, das er am Abend zuvor verloren habe. Die Verletzung sei im Gerangel passiert. Er habe sich nur verteidigt. Genau das sahen die Richter jedoch anders.
Prozess in Essen: Opfer schwebte in Lebensgefahr
Die Ärzte hatten bei dem 48 Jahre alten Opfer später eine 15 Zentimeter lange und bis zu drei Zentimeter tiefe Narbe festgestellt. Die Luftröhre war verletzt, der Kehlkopf ebenfalls. Es bestand akute Lebensgefahr.
Der Angeklagte war nach der Tat mit mindestens 2.200 Euro seines Opfers ins Ausland geflohen. Er konnte später an der ungarisch-serbischen Grenze festgenommen werden.
Neben der Haftstrafe muss der 30-Jährige außerdem die 2.200 Euro zurückzahlen, plus 8.000 Euro Schmerzensgeld. Das Urteil lautet auf gefährliche Körperverletzung. Es ist nicht rechtskräftig.
- Nachrichtenagentur Dpa