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Schwarz-Weiß Essen und Rot-Weiss am Samstag im Jubiläumsspiel


ETB SW Essen trifft zum Jubiläum auf RWE
"Eine Klatsche wollen wir nicht gerade bekommen"


04.07.2025 - 09:41 UhrLesedauer: 3 Min.
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Eine Strafraumszene aus vergangenen Tagen (Archivbild): Am Samstag kommt es in Essen zu einem freundschaftlichen Duell zwischen Rot-Weiss und Schwarz-Weiß Essen. (Quelle: imago sportfotodienst)
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Schwarz-Weiß Essen wird 125 Jahre alt. Gefeiert wird das mit einem Spiel gegen den einstigen Erzrivalen Rot-Weiß Essen. Ein Traditionsduell unter ungleichen Mannschaften.

Lackschuhtruppe gegen Malocherklub, der Verein aus dem bürgerlichen Süden gegen das Team aus dem proletarischen Norden – früher waren sie die größten Fußball-Rivalen, heute herrscht hier eher friedliche Koexistenz. Wenn der ETB Schwarz-Weiß Essen und Rot-Weiss Essen an diesem Samstag (Uhlenkrug-Stadion, Anstoß 17.30 Uhr) aufeinandertreffen, steht das Ganze ohnehin im Zeichen des 125-jährigen Bestehens der schwarz-weißen Fußballabteilung.

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Schon seit 1900 wird beim Essener Turner-Bund (ETB) Fußball gespielt. Seinen größten Triumph feierte der Klub 1959, als man mit einem 5:2-Sieg über Borussia Neunkirchen den DFB-Pokal gewann. Den ewigen Lokalrivalen Rot-Weiß hatte man zu diesem Zeitpunkt in den Schatten gestellt.

Den vermeintlich größten Rückschlag erlebte der Verein aber schon vier Jahre später, als er aus wirtschaftlichen Gründen nicht für die neu gegründete Bundesliga berücksichtigt wurde. 1978 gab Schwarz-Weiß seine Lizenz für die Zweite Liga freiwillig zurück, weil das Geld ausging. In der Oberliga spielt der Klub noch heute, allerdings ist diese nicht mehr dritt-, sondern inzwischen fünftklassig. 2013 konnte der ETB ein Insolvenzverfahren im letzten Moment abwenden.

Schwarz-Weiß möchte in der kommenden Saison oben angreifen

Und wie geht es dem Klub heute, dessen Trikot in der Jugend schon Fußball-Größen wie Oliver Bierhoff und Jens Lehmann trugen? "Wir sind mit Sicherheit ein Verein, der in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht hat", erklärt Karl Weiß. Seit 2019 ist er Vorsitzender und hat den ETB SW mit seinen Mitstreitern auf gesunde wirtschaftliche Füße gestellt. "Wir arbeiten eher hanseatisch zurückhaltend und geben nur das aus, was wir auch sicher einnehmen. Bestimmte Dinge können wir eben nicht mitmachen, auch wenn uns dann mal ein Spieler verlässt", erläutert er.

Trotzdem sieht Weiß den Verein auch sportlich gut aufgestellt. In dieser Spielzeit kämpfte der Oberligist lange um den Aufstieg und möchte in der neuen Saison wieder oben angreifen. Der Bereich Jugend sowie Mädchen- und Frauenfußball soll weiter ausgebaut werden. Für Karl Weiß jedenfalls marschiert der Verein in die richtige Richtung: "Ein Traditionsverein muss immer aufpassen, dass er die Anbetung der Asche nicht übertreibt, sondern neues Feuer entfacht. Ich glaube, das ist uns vollumfänglich gelungen, insbesondere mit der Infrastruktur, die sich nachhaltig verbessert hat."

Das meint in erster Linie auch das modernisierte Uhlenkrug-Stadion, das an diesem Samstag vor der Partie gegen RWE offiziell freigegeben wird. Der Oberbürgermeister und Ehrengäste werden ab 15 Uhr zu einem kleinen Rahmenprogramm erwartet. Die Anlage hat einen neuen Naturrasen erhalten, der alte Ascheplatz wurde zum Kunstrasenplatz umgebaut und die Laufbahn mit einem Kunststoffbelag erneuert, die Tribüne glänzt mit neuen Sitzschalen, zudem wurde eine neue Drainage eingebaut. Herausgekommen ist ein für den Verein regionalligataugliches und zugleich für den Schulsport funktionales Stadion, das Karl Weiß als "Aushängeschild für Essen" bezeichnet.

Schwarz-Weiß gegen Rot-Weiss: Kein Duell auf Augenhöhe

Bevor hier im Rahmen der Jubiläumsfeiern am 3. September der 1. FC Köln seine Visitenkarte abgeben wird, steigt am Samstag das Traditionsduell gegen Rot-Weiss Essen. Für die Zuschauer jedes Jahr wieder ein interessanter Vergleich, zumal beide Klubs ihre neuen Spieler mitbringen und bei Schwarz-Weiß Dennis Czayka sein Trainerdebüt feiert.

Ein Duell auf Augenhöhe ist es aber schon lange nicht mehr, unterstreicht auch Karl Weiß: "RWE ist ein Profiverein, dem wir sehr gönnen, dass er noch weiter nach oben kommt. Alle anderen in Essen einschließlich uns sind Amateurvereine und wir sind uns unserer Rolle sehr bewusst." Trotzdem möchte SW Essen ein gutes Bild bei diesem Vorbereitungsderby abgeben. Oder wie es Karl Weiß schmunzelnd ausdrückt: "Es ist immer sehr lehrreich für uns, aber eine Klatsche wollen wir nicht gerade bekommen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Karl Weiß (Vorsitzender ETB SW Essen)
  • Eigene Recherchen
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