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Yok Yok in Frankfurt: Darum liebt der Besitzer das Bahnhofsviertel


Frankfurter Kult-Kiosk
Deshalb liebt der Yok Yok Besitzer das Bahnhofsviertel


26.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Nazim Alemdar, Chef des Kiosks Yok Yok im Bahnhofsviertel, kommt mit der Stadt Frankfurt ins Gespräch, und erklärt, warum er das Bahnhofsviertel liebt.Vergrößern des Bildes
Vor der Vitrine am neuen Standort: Nazim Alemdar, Besitzer des Kiosks Yok Yok im Bahnhofsviertel. (Quelle: Ben Kilb/Stadt Frankfurt)

Der wahrscheinlich berühmteste Kiosk Frankfurts – Yok Yok. Sein Besitzer Nazim Alemdar verrät, warum er das Bahnhofsviertels so liebenswert findet.

Etliche Biersorten, kuriose Getränke, Musik und gut gelaunte Gäste machen Nazim Alemdars Kult-Kioks Yok Yok im Bahnhofsviertel aus. Das Geschäft, dass mittlerweile direkt gegenüber vom Hauptbahnhof zu finden ist, musste vor Kurzem schließen, um dann wieder neu zu eröffnen. Zuvor war es 15 Jahre lang in der Münchener Straße und wurde dort auch zum berühmtesten Kiosk der Stadt.

Wann genau das Yok Yok zu DEM Kiosk im Bahnhofsviertel wurde, weiß Alemdar gar nicht mehr so richtig. Das habe sich einfach so entwickelt. Heute ist es der Treffpunkt im Viertel und am Wochenende muss man sich geradezu durch Menschenmassen drängen, um zu Alemdars Verkaufstheke zu gelangen. Dennoch hat er nur zwei Mitarbeiter. Mehr braucht er nicht, Unterstützung bekommt er nämlich auch von anderer Seite: "Viele Kunden helfen hier mit. Sie fühlen sich beteiligt, wie in einer Familie", sagt Alemdar.

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"Im Bahnhofsviertel sind wir alle so"

Das sei aber nicht nur im Yok Yok der Fall. "Im Bahnhofsviertel sind wir alle so. Es gibt keinen Tag, an dem wir uns hier nicht sehen, uns nicht gegenseitig helfen. Ich mache jeden Tag meine Runde durch das Viertel und spreche mit den Leuten", erzählt der Inhaber im Gespräch mit der Stadt Frankfurt. Egal ob Gastronomen, Ladeninhaber, Künstler oder Handwerker – alle seien im Bahnhofsviertel miteinander vernetzt.

Einen Zusammenhalt wie diesen gäbe es in Frankfurt nur im Bahnhofsviertel und genau das mache den kleinen Stadtteil so besonders. "Das ist unsere Stadt. Ich freue mich, dass ich mich Frankfurter nennen darf. Und das Bahnhofsviertel gibt mir das Gefühl, dass ich Frankfurter bin", drückt Alemdar aus. "Ja, vielleicht streiten sich hier Leute laut auf der Straße. Aber man hilft sich auch."

Nazim Alemdar versteht die Angst vor dem Bahnhofsviertel

Dass manche Menschen vor dem Bahnhofsviertel, das ihm so lieb ist, Angst haben, kann der Yok Yok-Chef aber auch verstehen. "Man hat Angst vor dem, das man nicht kennt", sagt er. Dagegen gäbe es jedoch ein einfaches Rezept: "Wer Angst hat, soll mich anrufen. Ich hole die Leute direkt vom Bahnhof ab und führe sie herum. Dann sehen sie, dass sie keine Angst haben müssen." Das läge auch daran, dass dort zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand wäre, vor allem auch die Polizei.

"In anderen Stadtvierteln ist das nicht so. Wenn man da nachts unterwegs ist, ist man komplett allein", sagt Alemdar. Wenn es nach ihm ginge, müsse die Präsenz der Polizei und der Stadtpolizei im Viertel aber noch weiter erhöht werden: "Kriminelle müssen spüren, dass an jeder Ecke eine Streife kommen kann. So können sich die Bewohner wirklich in Sicherheit fühlen."

 
 
 
 
 
 
 

Drogenproblematik im Bahnhofsviertel

Dass es im Bahnhofsviertel Probleme gibt, will Alemdar nicht bestreiten. Vor allem für die Drogenproblematik müsse eine Lösung gefunden werden. "Crack ist das Schlimmste hier – da muss etwas gemacht werden. Der Frankfurter Weg muss erweitert werden: Es muss Räume für Crack geben und im Umland müssen mehr Drogeneinrichtungen wie in Frankfurt eingerichtet werden", findet er – 60 Prozent der Drogenkranken im Bahnhofsviertel kämen aus der Region in die Stadt. Das Viertel selbst könne dafür keine Lösung finden. "Das ist die Aufgabe der Politik. Hier müssen Stadt, Land und Bund zusammenarbeiten", macht Alemdar deutlich.

Für sich selbst und sein Yok Yok hat er eine klare Linie für den Umgang mit drogenkranken Menschen geschaffen: "Ob jemand ein Junkie ist oder nicht, interessiert mich nicht. Ich bin kein Polizist, ich bin kein Arzt. Aber ich unterstütze niemanden dabei, seine Gesundheit kaputt zu machen", erklärt er. Deshalb verkauft er ihnen keinen Alkohol.

Auch wenn er selbst mit den drogensüchtigen Menschen umzugehen weiß, erhofft er sich dringend eine Lösung für deren Situation im Viertel. Die Einrichtung des städtischen Koordinierungsbüros sei schon mal ein Schritt in die richtige Richtung für das Bahnhofsviertel, vor allem, was die Vermittlung zwischen Ämtern und den Akteuren vor Ort angehe.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Frankfurt und Laura Bicker aus dem Presse-Team der Stadtverwaltung: Wir l(i)eben das Viertel #2: "Das Bahnhofsviertel gibt mir das Gefühl, dass ich Frankfurter bin" (vom 26.10.2023)
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