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Frankfurt: Anwohner gegen Großbauprojekt – Stadt noch schweigsam


Bürgerprotest in Frankfurt
Anwohner gegen Großbauprojekt – die Stadt schweigt


Aktualisiert am 18.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Sitzung des Ortsbeirats in Frankfurt-Höchst: Anwohner der Henriette-Fürth-Straße präsentieren ihre Petition gegen das Großbauprojekt in ihrem Viertel.Vergrößern des Bildes
Sitzung des Ortsbeirats in Frankfurt-Höchst: Anwohner der Henriette-Fürth-Straße präsentieren ihre Petition gegen das Großbauprojekt in ihrem Viertel. (Quelle: Madlen Trefzer)

Das Ringen um die Zukunft der Henriette-Fürth-Straße in Frankfurt spitzt sich zu. Anwohner legen sich mit Bauträgern an, um ihre Lebensqualität zu verteidigen.

Im Disput um das umstrittene Bauprojekt in der Henriette-Fürth-Straße in Frankfurt-Goldstein haben die Anwohner ihre Petition gegen das Bauvorhaben dem Ortsbeirat präsentiert. Bei einer Sitzung am Dienstag (16. April) in Frankfurt-Höchst konnten die Bewohner bereits knapp 600 Unterschriften sammeln. Sie wehren sich gegen den Umfang des geplanten Baus von zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 166 Wohneinheiten durch die Wohnungsbau- und Entwicklungsgesellschaft Nassauische Heimstätte (NHW). Für das Projekt müssten ein Spielplatz – der einzige in der bereits jetzt dicht besiedelten Straße – und knapp 200 Parkplätze weichen.

Die Anwohner befürchten, dass der Zuzug weiterer Menschen soziale Probleme verstärken könnte und kritisieren vor allem den Verlust von Freiräumen. "Unsere Straße ist nicht nur ein Ort, an dem wir leben, sondern auch ein Ort, an dem unsere Kinder spielen und wir uns erholen können. Durch den Bau neuer Häuser würden diese wichtigen Freiräume verloren gehen", erklärte beispielsweise der Anwohner Sefa Konca im Rahmen der Petition. Viele Nachbarn sind seiner Meinung.

"Es soll gebaut werden, als gebe es uns nicht"

Die Anwohner fordern eine Reduzierung der Wohneinheiten und die Sicherung ihrer Parkplätze. Besonders kritisch sehen Marion Weil-Döpel (SPD) und Sozialbezirksvorsteher Helmut Frank (SPD) das Vorhaben. Sie sind sich einig: "Die Henriette-Fürth-Straße kann gar keinen Zuzug mehr vertragen, bevor die Stimmung kippt. Die Parkplatzsituation ist nicht lösbar."

Eine langjährige Anwohnerin, Silvia Loch, drückt ihren Unmut während der Ortsbeiratssitzung deutlich aus: „Ich krieg' so einen Hals. Es soll gebaut werden, als gebe es uns nicht." Die Juristin Anna-Lena Schneider hinterfragt zudem, warum gerade in dieser dicht besiedelten Straße gebaut werden muss, wenn es in Goldstein andere leerstehende Häuser gibt. Im Gespräch nennt die junge Frau konkrete Adressen, die im Besitz der Stadt Frankfurt sein sollen.

Frankfurt: Zukunft der Henriette-Fürth-Straße unklar

Bisher heute hat die NHW, trotz t-online-Anfrage, keine Stellung zu den Sorgen der Anwohner bezogen. So auch nicht das Planungsamt der Stadt Frankfurt.

Mitglied des Ortsbeirats Frank Rusko (Grüne) wünscht sich eine Stellungname der Nassauischen Heimstätte. "Wir brauchen eigentlich jede Wohnung, jedoch müssen die neuen Wohnungen in die Infrastruktur der bereits bestehenden Lebensverhältnisse reinpassen", sagt er. In der Henriette-Fürth-Straße sei dies offenbar nicht der Fall. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Sache noch nicht so richtig rund ist", äußert Rusko abschließend.

Nachdem die Sitzung des Ortsbeirats beendet ist, zeigt sich Silvia Loch frohen Mutes. Sie freut sich darüber, dass ihre Mitstreiter so zahlreich erschienen sind. "Wir kämpfen weiter", kündigt sie im Gespräch mit t-online an und verrät, dass sie vorhat, das Territorium, auf dem gebaut werden soll, mit Sonnenblumen zu bepflanzen. Aus Spaß und Protest zugleich.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Recherchen der Redaktion
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