Zerstörung der Tiere droht Sylter Austern müssen umziehen
Rund eine Million Austern auf der Nordseeinsel Sylt werden derzeit vom Watt in Meerwasserbecken an Land gebracht. Dafür haben die Austernfischer nur wenig Zeit.
Auf Sylt werden derzeit Hunderttausende Austern vom Watt in Meerwasserbecken an Land gebracht. Die Schalentiere, die hier in Deutschlands einziger Austernzucht gezüchtet werden, kommen ins Winterlager in den Betrieb nach List. Der Grund: Bei Eisgang könnten die Schalentiere zerdrückt und die ganze Ernte zerstört werden, sagt Christoffer Bohlig, Betriebsleiter der Dittmeyer's Austern Compagnie. Insgesamt werden rund eine Million Austern ins Winterquartier gebracht. Im März kommen die Austern dann wieder zurück in die Blidselbucht zwischen List und Kampen.
Die Arbeit der Austernfischer wird außerdem von den Gezeiten bestimmt. Für ihre Arbeit haben die Männer immer lediglich kleine Zeitfenster von wenigen Stunden. Nur rund um das Niedrigwasser sind die Tische im Watt, auf denen die Austern in Poshes genannten Netzsäcken liegen, trockengefallen. Zu den anderen Zeiten strömt das Nordseewasser bis etwa zwei Meter hoch über die Austern.
Bohlig und seine Leute holen derzeit Austern herein, die demnächst verkauft werden. Sie kommen in leicht zugängliche Becken. "Alles, was überwintert werden soll, kommt in andere Becken, an die wir nicht mehr so schnell ran müssen vor März", sagt Bohlig. "Die holen wir später rein."
- Nachrichtenagentur dpa