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"Hercules" in Hamburg: So gut ist das neue Disney-Musical


Weltpremiere in Hamburg
So viel Spaß macht "Hercules" als Musical


25.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Die fünf Musen aus dem "Hercules"-Musical: Sie sind die heimlichen Hauptdarstellerinnen und Publikumslieblinge.Vergrößern des Bildes
Die fünf Musen und Meg (M.) aus dem "Hercules"-Musical: Sie sind die heimlichen Hauptdarstellerinnen und Publikumslieblinge. (Quelle: Johan Persson/Disney/Stage Entertainment)

Am Sonntagabend hat "Hercules" Weltpremiere in Hamburg gefeiert. Vorab durfte t-online einen Blick auf das neue Disney-Musical werfen.

Die Ankündigung vor knapp einem Jahr glich einer kleinen Sensation: Mit "Hercules" wollte Disney zum ersten Mal überhaupt eine seiner Musical-Weltpremieren nach Hamburg bringen. Monatelang wurde anschließend nach Darstellern gesucht, das Skript geschrieben, neue Musik komponiert und das Bühnenbild zusammengeschraubt. Die Uraufführung im Stage Theater Neue Flora wollte schließlich perfekt vorbereitet sein.

Der Plan ging auf: Die 38 Darstellerinnen und Darsteller werden am Ende der berühmten Halbgötter-Heldensage mit lautem und begeistertem Applaus verabschiedet. Besonders die fünf Musen avancieren im Laufe des Abends zu Publikumslieblingen. Sie verleihen der altgriechischen Szenerie einen kraftvollen und stimmgewaltigen Gospel-Anstrich, der wie gemacht ist für die große Bühne. Genau wie im Kinofilm von 1997 sind die Musen die Erzählerinnen der Handlung.

Hercules: Ein "Wunderknabe" auf der Suche nach sich selbst

Benét Monteiro ("Hamilton") verkörpert einen Hercules, den immer wieder Selbstzweifel überkommen und der seinen Platz in der Welt sucht. "Wunderknabe" oder "Muskelprotz"? So wird Hercules zwar genannt, doch diesem Klischee entspricht er nicht mehr. Sein Trainer Phil (Kristofer Weinstein-Storey, "Aladdin") verzweifelt nur allzu oft an ihm. Hercules weiß: Wahre Helden werden nicht an ihrer Kraft, sondern an einem starken Herzen gemessen. Das schenkt er Meg (Mae Ann Jorolan, "Hamilton"), die ihn eigentlich nur an Hades (Detlef Leistenschneider, "Rocky Horror Show") ausliefern will, um ihre eigene Freiheit zu sichern. Doch das kommt, natürlich, anders.

Ohne starke Frauen scheitert selbst der Göttersohn Hercules

Im Musical ist Meg deutlich präsenter als im Film – und deutlich als Charakter stärker. Sie ist nicht bloß diejenige Dame, die sich am Ende vom Helden retten lässt, um mit ihm für alle Zeit glücklich zu sein. Sie packt selbst mit an, lässt sich nicht alles gefallen, ist klug und selbstbewusst. Überhaupt sind die weiblichen Figuren viel sichtbarer, selbst der Göttervater Zeus wirkt so, als wäre er ohne Hera nur halb so mächtig. Außerdem ist die Besetzung angemessen divers, unter den Darstellerinnen und Darstellern befinden sich viele People of Color.

"Hercules" war als Zeichentrickfilm schon eine freie Adaption der Sage, als Musical ist der Stoff der Autoren Robert Horn und Kwame Kwei-Armah noch einmal moderner. Das zeigt sich insbesondere an Hades: Dessen punkig-horrormäßig angehauchtes Kostüm passt so gar nicht ins alte Griechenland, doch das ist kein Makel. Brillant spielt Detlef Leistenschneider den gewieften Bösewicht, der in einer Sekunde noch seine Mordlust auslebt und im nächsten Moment schon am Boden liegend nach seiner Mami schreit. Eine Mischung aus Boshaftigkeit und Witz, die stark an den Joker aus der "Batman"-Reihe erinnert.

Insgesamt sieben neue Songs sind für das Musical entstanden, darunter Hercules' Solo "Ich weiß, das wird heut' mein Tag" oder "Vergiss das lieber" im Duett mit Meg. Die neuen Stücke fügen sich gut ein in den altbekannten Soundtrack. Neben den Darstellern überzeugt die Optik: Allein die Musen wechseln alle paar Minuten ihr Kostüm und sogar ihre Frisur. Kein Wunder, dass Designerin Mia Neal schon einen Oscar für das beste Hairstyling gewonnen hat.

Ein kurzweiliges Musical für Groß und Klein

Auf der Bühne stechen insbesondere die acht Säulen, jeweils sieben Meter hoch und beweglich, hervor. Immer wieder wechselt das Geschehen zwischen dem Olymp, der Unterwelt und der menschlichen Welt. Dazu kommt eine Videowand, die im Hintergrund noch einmal mehr Möglichkeiten für atmosphärische Effekte schafft. So entsteht gemeinsam mit der Musik und den Tanzchoreografien eine geradezu fesselnde Dynamik – zum Schluss hin, als alle Darstellerinnen und Darsteller noch einmal auf die Bühne kommen, erinnert es vom Tempo her sogar ein wenig an "Starlight Express".

Nach etwas mehr als zwei Stunden endet die kurzweilige Musical-Reise in die Welt des Hercules. Stage und Disney haben eine temporeiche Griechenland-Party im besten Sinne auf die Bühne gestellt. Ohne Ouzo und Souvlaki, aber mit einem tollen Erlebnis für die ganze Familie.

"Disney's Hercules – das heldenhafte Musical": Di–Mi 18.30 Uhr, Do–Fr 19.30 Uhr, Sa 14.30 Uhr & 19.30 Uhr, So 14 Uhr & 19 Uhr, bis 22. Dezember. Stage Theater Neue Flora, Stresemannstraße 159a. Tickets ab 59,99 Euro.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Medienpremiere am 23. März 2024
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