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Hamburg: Obdachlose singt in S-Bahn – Video geht auf TikTok viral


Viele wollen Hamburgerin helfen
Obdachlose Frau mit "Engelsstimme" geht viral


23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Straßenmusikerin wird beim Singen gefilmt (Symbolfoto): Auf TikTok geht das Video einer obdachlosen Frau viral, die singt. (Quelle: Monkey Business 2 via www.imago-images.de/imago)

Das Video einer singenden, obdachlosen Frau in einer S-Bahn geht derzeit auf TikTok viral. Nun wollen zahlreiche Menschen die Frau mit der "Engelsstimme" unterstützen.

Die kurzhaarige Frau stützt sich an einer Stange in der S-Bahn ab. "Shine bright like a diamond", singt sie mit zarter Stimme. Vereinzelt drehen sich Menschen zu ihr um. Andere drängen sich vorbei zur Tür. Ein Video zeigt die Situation in einer Hamburger S-Bahn. Die Frau, die es aufgenommen und veröffentlicht hat, bittet nun um Unterstützung für das Gesangstalent. Denn die singende Frau sei obdachlos und habe um Geld gebeten. Das Video hat mittlerweile mehr als 800.000 Aufrufe auf TikTok. Rund 36.000 haben es gelikt.

"Die Süße hat Kleingeld in der Bahn gesammelt. Kleingeld! Wir müssen ihr Geld zuwerfen", fordert die Frau, die das Video aufgenommen hat. "Habt ihr ihre Stimme gehört?"

YouTube-Bekanntheit: Ist im Video Nadja zu sehen?

Auch in den Kommentaren häuft sich Lob für die obdachlose Sängerin. "Da steckt ganz viel Potenzial drin", schreibt jemand. Eine Frau beschreibt die Stimme der Sängerin als "Engelsstimme". Viele geben an, die Frau schon einmal gesehen haben: in Hamburg – aber auch auf YouTube.

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Denn bei der singenden Obdachlosen soll es sich laut mehrerer Kommentatoren um Nadja handeln. Die Mitte-30-Jährige wurde bereits mehrfach auf dem Kanal "Straßenleben" interviewt. Dort erzählte sie etwa von ihrer Drogensucht, dem Überlebenskampf auf der Straße und ihrer Liebe zur Musik. Ein YouTube-Video, in dem sie singt, legt nahe, dass es sich bei dem TikTok-Video wirklich um Nadja handeln könnte.

Die Hamburger Hochbahn will derweil das Betteln aus der Bahn verbannen. Darüber berichtete jüngst das "Hamburger Abendblatt". Demnach soll in Zügen und an Bahnsteigen auf das dort herrschende Bettel-Verbot per Durchsage verwiesen werden. Und auch die Hochbahn-Wache werde künftig "konsequenter gegen Bettler vorgehen", schreibt das "Abendblatt".

Skepsis und Unverständnis

Wie viele Menschen in Hamburg auf der Straße leben, lässt sich nicht genau bestimmen. So schwanken die Angaben laut einem Bericht der "Zeit" zwischen 2.000 und 4.000 Menschen.

Einige YouTube-Interviews mit Nadja haben in der Vergangenheit Unverständnis und sogar Kritik hervorgerufen. Grund dafür ist etwa, dass die Frau es trotz Unterstützung nicht geschafft hat, von der Straße wegzukommen. Vorgeworfen wird ihr auch, mittels Unwahrheiten mehr Geld bekommen zu wollen. Immer wieder kommt es vor, dass suchtkranken Obdachlosen mit Skepsis begegnet wird.

"Keiner bettelt freiwillig"

"Keiner lebt ohne Grund auf der Straße, keiner bettelt freiwillig", heißt es auf der Webseite der Caritas. "Die Gründe können für mich nachvollziehbar sein oder nicht, es gibt sie aber. Und dahinter steckt in fast allen Fällen Not." Die Wohlfahrtsorganisation empfiehlt obdachlosen Menschen auch dann Geld zu geben, wenn die Möglichkeit besteht, dass sie es in Drogen oder Alkohol investieren.

"Wer darauf angewiesen ist zu betteln, oder gar auf der Straße lebt, weiß am besten, was er oder sie gerade benötigt und wie das wenige Geld ausgeben, das ihm oder ihr zur Verfügung steht", erläutert die Organisation. Und weiter: "Ist jemand tatsächlich süchtig, braucht er oder sie den Alkohol oder die Drogen, um zu überleben."

Verwendete Quellen
  • zeit.de: "Das Ende des Elends"
  • abendblatt.de: "Viele Beschwerden: So geht die Hochbahn jetzt gegen Bettler vor"
  • tiktok.com: Video von @clowddy
  • youtube.com: Video von @straßenleben
  • Eigene Artikel bei t-online
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