Polizei warnt: Gefährlicher Häftling entwischt bei Pinkelpause

Er sollte von einem Gerichtstermin in den Maßregelvollzug – doch als der Transporter kurz stoppte, konnte der Mann entkommen. Die Polizei warnt vor ihm.

Großfahndung nach einem als gefährlich eingestuften Mann: In Niedersachsen ist am Donnerstag ein Häftling entwischt, der laut Polizei als gewalttätig gilt.

Der 40-Jährige sollte von einem Gerichtstermin in Lüneburg zum Maßregelvollzug in Rehburg/Loccum bei Hannover gebracht werden. "Unterwegs ist er durch eine List aus dem Gewahrsam entkommen", sagte ein Polizeisprecher t-online. "Er verlangte, dass er einmal pinkeln gehen kann."

Spürhund hat Fährte aufgenommen

Der Transporter hielt gegen 13 Uhr an einem Parkplatz an der B71 im Bereich des Soltauer Ortsteils Stübeckshorn an. "Dort ist der Mann den ihn begleitenden Justizbeamten dann davongelaufen", erläuterte der Polizeisprecher weiter.

Jetzt jagt die Polizei den entflohenen Häftling. Der Polizeisprecher am Donnerstagabend: "Wir haben aktuell eine Spur und ziehen Kräfte zusammen." Ein Personenspürhund konnte die Fährte aufnehmen und die Beamten bis zu einem Campingplatz führen. Dort soll sich die Spur dann allerdings verloren haben, berichtet ein Reporter vor Ort.

Der Gesuchte konnte seine Handschellen ablegen

Die Beamten warnen die Bevölkerung, in der Gegend Anhalter mitzunehmen. Der entkommene Häftling wird als 1,73 Meter groß und mollig beschrieben. Laut Polizei hat er eine Glatze mit Haarkranz. Bekleidet ist er mit einer blauen Jeans und einem bunten Kurzarmhemd. Er trug zum Zeitpunkt der Flucht Handschellen, die er aber mittlerweile ablegen konnte.

Weshalb der Gesuchte im Maßregelvollzug untergebracht war, wollen die Beamten derzeit nicht sagen. Im Maßregelvollzug befinden sich Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer Intelligenzminderung oder einer Suchterkrankung eine Straftat begangen haben.

Hinweise zum Aufenthalt des Flüchtigen nimmt die Polizei Soltau unter der Telefonnummer 05191/93800 entgegen.