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Schock in Hannover: Synagogen-Fenster während Gottesdienst beschädigt


Synagogen-Fenster während Gottesdienst beschädigt

Von dpa, mtt

Aktualisiert am 07.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Fenster von Synagoge in HannoverVergrößern des BildesDas beschädigte Bleiglasfenster der Synagoge in Hannover: Die Polizei ermittelt. (Quelle: Michael Matthey/dpa/dpa-bilder)
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Während eines Gottesdienstes in einer Synagoge in Hannover wurde ein Fenster beschädigt. Ein Anschlag? Der Staatsschutz ermittelt.

Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur ist am Mittwoch an der Synagoge Hannover ein Mosaikfenster beschädigt worden. Einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" zufolge flog während des Gottesdienstes gegen 19 Uhr ein Stein oder ein anderer harter Gegenstand durch ein Bleiglasfenster an der Frauenempore.

Rund 150 Menschen hatten sich dem Bericht zufolge am Versöhnungstag in der Synagoge versammelt, um zu beten. Gegen Ende des Gottesdienstes hörten Besucher dann ein Klirren und einen Schlag. In etwa sechs Metern Höhe klaffe ein Loch in dem Fenster.

Ein Anschlag lag zunächst nahe. Michael Fürst, der Vorsitzende der Gemeinde, sagte der "Hannoverschen Allgemeinen": "Der Täter muss auf das Gelände der Synagoge gelangt sein. Ich bin zutiefst schockiert."

Polizei Hannover: Es könnte auch eine Kastanie gewesen sein

Doch ob es wirklich ein Anschlag war, ist noch offen. Denn bis jetzt hat die Polizei keinen Gegenstand gefunden, der den Schaden verursacht haben könnte – und das trotz anhaltender Suche danach. "Auch jetzt noch sind Kollegen vor Ort und suchen", sagte eine Polizeisprecherin t-online am Donnerstagmittag.

Eine Hypothese der Beamten: "Gestern war es sehr windig. Vielleicht ist auch eine Kastanie gegen das sehr dünne Fenster geweht worden." Möglich sei auch, dass ein Vogel das Fenster beschädigte. Videoaufnahmen liegen der Polizei nicht vor.

Anschlag nicht auszuschließen: Staatsschutz ermittelt

Weil ein antisemitischer Anschlag derzeit aber auch nicht ausgeschlossen werden kann, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. "Die Polizei wird die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Ermittlungen zu gegebener Zeit informieren", heißt es in einer Mitteilung der Beamten vom Donnerstag.

Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag, fällt von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Daten im September oder Oktober.

Vor drei Jahren hatte an diesem Feiertag in Halle (Saale) ein schwer bewaffneter rechtsextremer und antisemitischer Attentäter versucht, in der voll besetzten Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Halle ein Blutbad anzurichten. Er warf am 9. Oktober 2019 Brand- und Sprengsätze und schoss auf die Zugangstür, gelangte aber nicht auf das Gelände, weil die Tür dem Angriff standhielt. Vor der Synagoge erschoss er eine Passantin, in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss einen 20-Jährigen. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte den Täter zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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