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Hannover: Initiative präsentiert Schafskadaver vor Umweltministerium


Streit um Wölfe
Schäfer legen tote Schafe vor Umweltministerium ab

Von t-online, cch

05.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Kadaver vorm Umweltministerium in Hannover: Tierhalter haben Existenzängste, weil immer wieder Wölfe durch Niedersachsen streifen und Tiere reißen.Vergrößern des BildesKadaver vorm Umweltministerium in Hannover: Tierhalter haben Existenzängste, weil immer wieder Wölfe in Niedersachsen Tiere reißen. (Quelle: NonstopNews)
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Tote Schafe vor dem Umweltministerium in Hannover: Der ekelige Anblick soll eine Botschaft an den niedersächsischen Umweltminister sein.

Die "Bürgerinitiative für wolffreie Dörfer in der Nord-Ost-Heide" hat tote Schafe auf einem Anhänger vor dem Umweltministerium in Hannover präsentiert. "Wir haben die Plane aufgemacht und den Leuten gezeigt, wie das aussieht", sagt Günther Winkelmann von der Initiative.

Mit der Aktion, die bereits vor einer Woche stattfand, wollte er zeigen, welche Folgen das Handeln der Politik in Sachen Wölfe bei den Betroffenen auf dem Land hat. Es sei eine Vorwarnung. Denn immer wieder reißen Wölfe Schafe und andere Tiere in der Region. Die Tierhalter fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

"Wir sind auf dem Land so gebeutelt von dem Wolf, das kann man sich gar nicht vorstellen", sagte Winkelmann zu einem Reporter. Bei Schäfer Karl-Heinz Jahnke aus Suderburg (Landkreis Uelzen) etwa rissen vor zweieinhalb Wochen Wölfe fünf Schafe, darunter waren auch trächtige Tiere. Die Wölfe hatten die Herde in verschiedene Richtungen auseinandergetrieben. Jäger und Bauern mussten sie mehrere Stunden lang suchen und wieder zusammentreiben. Einige weitere Tiere wurden zudem verletzt. Ob sie den Vorfall letztendlich überleben oder ebenfalls verenden, sei noch unklar.

"Am besten sollte nach einem Riss ein Jäger sich hier ansetzen. Die Wölfe werden wieder auftauchen und dann kann man den richtigen Wolf erlegen", fordert Schäfer Jahnke.

Schäfer sind wütend und haben Existenzängste

Winkelmann sieht das ähnlich: Nicht alle Wölfe, aber diejenigen, die zu nah an die Weidetiere gelangen, müssten reduziert werden. "Wenn vier Wölfe an die Herde kommen, dann muss ein Wolf entnommen werden. Wenn das passiert, dann haben die anderen Wölfe Angst und bleiben weg." Viele Schäfer hätten Existenzängste. "Und auch etwas Wut, dass es über Jahre so weiter läuft", ergänzt Schäfer Jahnke.

Im niedersächsischen Umweltministerium reagiert man gelassen auf die Schafskadaver: "Wir haben großes Verständnis für die Tierhalterinnen und Tierhalter, die durch Wolfsrisse betroffen sind", heißt es von der Pressestelle. "Wir setzen beim Thema Wolf weiterhin auf einen offenen Dialog zwischen allen Beteiligten." Dazu habe das Ministerium das "Dialogforum Weidetierhaltung und Wolf" installiert. Mit ihm sollen gemeinsam Verbesserungen für die Weidetierhalter sowie im Wolfsmanagement geschaffen werden. Man wolle beim Herdenschutz und der Prävention eng zusammenarbeiten. "Klar ist aber auch: Der Wolf ist bisher noch eine streng geschützte Art. Es muss eine Balance zwischen dem Schutz der Wölfe und dem Schutz der Nutztiere gefunden werden."

In Niedersachsen leben laut Wolfsmonitoring derzeit 44 Wolfsrudel, ein Wolfspaar und vier Einzelwölfe.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Anfrage beim Niedersächsischen Umweltministerium
  • wolfsmonitoring.com: "Wolfsterritorien in Niedersachsen"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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