Vermisste vom Würmsee bei Hannover: Mutmaßlicher Mörder mit Suizidversuch

Mordprozess ohne Angeklagten – und ohne Leiche: Nach einem Suizidversuch im Gefängnis ist der mutmaßliche Mörder Robert E. nicht beim Prozessauftakt erschienen.

Nach Hinweisen auf einen Suizidversuch hat der Mordprozess nach dem Verschwinden einer Frau aus Burgwedel ohne den Angeklagten Robert E. begonnen. Laut "Bild" soll der Mann versucht haben, sich mit einer Überdosis Schlaftabletten in seiner Zelle der JVA Hannover umzubringen. Der Vorsitzende Richter las im Landgericht Hannover am Dienstag eine Erklärung eines Bediensteten der Justizvollzugsanstalt Hannover vor.

Demnach soll der 54-Jährige am Dienstagmorgen zunächst nicht ansprechbar gewesen sein und dann über Herzrasen geklagt haben. E. räumte zunächst lediglich ein, eine Schlaftablette genommen zu haben, um einzuschlafen. Offenbar hatte er jedoch mehrere gesammelt und alle auf einmal genommen. Schließlich gestand er den Suizidversuch ein. Außerdem wurde in seiner Gefängniszelle ein Gürtel gefunden, der mit einem Schnürsenkel zu einer Schlaufe umfunktioniert worden war.

Leiche bis heute unentdeckt

Der Mann sei von einem Arzt begutachtet und in den medizinischen Bereich verlegt worden. "Das dürfte Zweifel an der Verhandlungsfähigkeit heute aufkommen lassen", sagte der Richter, der die Verhandlung nach zehn Minuten unterbrach. Dem 54-jährigen Deutschen aus dem ostwestfälischen Warburg wird heimtückischer Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs vorgeworfen.

Robert E. soll am 10. September 2022 die alleinlebende Kerstin Simone G. in ihrem abgelegenen Holzhaus am Würmsee im Schlaf überfallen und in ihrem Bett erstochen haben. Anschließend soll er die Leiche mit dem Auto der Getöteten an einen bis heute unbekannten Ort gebracht haben.

Vermisste vom Würmsee: Wo ist die Leiche?

Am 10. September wurde die Frau zum letzten Mal gesehen. Als sie eine Verabredung mit einer Freundin am 11. September verpasste, informierte diese die Polizei.

Bereits an ihrem Wohnort "Am Würmsee" sei die Polizei auf eine Spurenlage gestoßen, die zusammen mit den Umständen ihres Verschwindens auf eine Gewalttat schließen ließ. Kurz darauf geriert mit Robert E. ein Mann aus Nordrhein-Westfalen unter Tatverdacht. Ihre Leiche konnte trotz umfangreicher Ermittlungen bislang jedoch nicht gefunden werden.

Robert E.: Festnahme nach Flucht in Schweden

Der Tatverdächtige Robert E. wurde von der Polizei am 23. Oktober in Schweden gefasst. Die Beamten kamen dem Mann aus einer Kleinstadt im Kreis Höxter auf die Spur, als sie DNA-Spuren und ein Blitzerfoto in der Nähe des Tatorts auswerteten. Der Vorbestrafte befindet sich seither in Untersuchungshaft. Dort schweigt er laut "Bild" seither zu den Vorwürfen.

Nur wenige Tage vor dem Mord, am 3. September, soll E. eine Seniorin ausgeraubt haben. Auch für diese Tat wird er angeklagt.

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