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Barsinghausen: Mordanklage nach Tod von Vierjährigem – störte er die Beziehung?


Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage
Musste ein Kind sterben, weil es ihre Liebe störte?

Von dpa, t-online, pas

Aktualisiert am 08.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Vierjähriger stirbt in BarsinghausenVergrößern des BildesBlumen, zwei Plüschtiere und ein Windspiel liegen neben einer Grabkerze an einem Hauseingang (Archivbild): Der Fall in der Region Hannover hatte Entsetzen ausgelöst. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa/dpa)
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Eine Familie sieht sich nach dem Tod eines vierjährigen Kindes schweren Vorwürfen ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat gegen die Mutter und ihren Lebensgefährten Anklage erhoben.

Nach dem Tod eines Vierjährigen in Barsinghausen (Region Hannover) hat die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage wegen Mordes gegen den 33 Jahre alten Lebensgefährten der Mutter erhoben. Der 28-jährigen Mutter wird Mord durch Unterlassen vorgeworfen. Zudem ist das Paar wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung angeklagt, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Über die Mordanklage hatte zunächst "Bild" berichtet.

Die Anklage gegen Daniel G. und die Małgorzata Z. lautet darauf, dass Daniel G. den Jungen aus "niedrigen Beweggründen" und "grausam" zu Tode prügelte, während Małgorzata in Kenntnis dessen ihren schwer verletzten Sohn seinem Schicksal überließ. Auf t-online-Nachfrage sagte die Staatsanwaltschaft, dass sich die Angeklagten in U-Haft weiterhin zu den Vorwürfen ausschweigen. Laut "Bild" soll das Paar belastende Nachrichten per Handy ausgetauscht haben.

Vorwürfe über sexuelle Gewalt im Raum

Laut Staatsanwaltschaft soll Daniel G. dem kleinen Jungen am 12. Januar 2023 mit einem harten Gegenstand zahlreiche Schläge gegen Kopf und Körper versetzt haben, um ihn zu töten. Zudem soll der 33-Jährige dem Kind schwere sexuelle Gewalt angetan haben. Der Junge starb noch in der Nacht in der Wohnung des Mannes in Barsinghausen infolge seiner schweren Verletzungen. Zunächst hatten der Mann mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit und die Polin die Verletzungen des Vierjährigen mit einem Treppensturz zu erklären versucht.

Auch die Schwester soll misshandelt worden sein

Schon seitdem die 28-jährige Mutter im Mai 2022 aus Polen zu Daniel G. nach Barsinghausen gezogen war, sollen der Junge und seine sechsjährige Schwester regelmäßig geschlagen, gequält und zeitweise in einen unbeheizten, dunklen Abstellraum eingesperrt worden sein. Ihre Tochter war den Ermittlungen zufolge nicht so massiv wie der Sohn von den Misshandlungen betroffen.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der Junge den 33-Jährigen in seiner Liebesbeziehung zu der Mutter gestört haben. Die 28-Jährige soll nach anfänglichem Zögern an den Misshandlungen mitgewirkt, um die Beziehung zu ihrem neuen Partner nicht zu gefährden. Der Vierjährige habe insbesondere am 28. Dezember 2022 schwere Verletzungen – darunter einen Oberkieferbruch – erlitten, die unversorgt geblieben seien. In den letzten Wochen vor seinem Tod soll er zudem kaum noch etwas zu essen und zu trinken bekommen haben, sodass er stark untergewichtig war.

Daniel G. war polizeibekannt

Über die Eröffnung des Hauptverfahrens hat jetzt das Landgericht Hannover zu entscheiden. Die Region Hannover hatte nach der Festnahme des Paares mitgeteilt, dass die vier und sechs Jahre alten Kinder dem Jugendamt zuvor nicht bekannt gewesen waren.

Der 33-Jährige soll nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft auch zwei eigene Kinder aus einer vorherigen Beziehung haben. Seine frühere Partnerin habe ihn wegen Körperverletzung angezeigt, es gebe aber keine Erkenntnisse dazu, ob er in der früheren Beziehung gewalttätig gegenüber seinen Kindern war, hieß es im Januar.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • bild.de: "Fabian (4) wurde ermordet!"
  • Telefonat mit der Pressestelle der Staatsanwaltschaft Hannover
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