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Frank Hanebuth: Ex-Hells-Angel-Boss in Spanien freigesprochen


Dutzende Rocker vor Gericht
Ex-Hells-Angels-Boss Hanebuth in Spanien freigesprochen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 26.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Frank HanebuthVergrößern des BildesDer frühere Rockerboss Frank Hanebuth in einem Gerichtssaal (Archivbild): In Spanien wurde er freigesprochen. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild/dpa)

Der ehemalige Rockerboss Frank Hanebuth entgeht einer Haftstrafe. Andere Hells Angels müssen ins Gefängnis.

Der frühere Rockerboss Frank Hanebuth ist in Spanien in einem Strafprozess gegen Dutzende mutmaßliche Angehörige der Motorradbande Hells Angels freigesprochen worden. Neben dem Deutschen seien am Dienstag weitere zwölf Angeklagte freigesprochen worden, teilte der Staatsgerichtshof in Madrid mit. 32 Menschen seien zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt worden.

Der Prozess gegen Hanebuth hatte am 23. Januar am Nationalen Strafgerichtshof in San Fernando de Henares bei Madrid begonnen. Bis Anfang Februar fanden neun Verhandlungstage statt, seither wurde das Urteil erwartet.

Prozess in Spanien: Anklage forderte 13 Jahre Haft

Die Staatsanwaltschaft hatte Hanebuth, der jahrelang Präsident der Hells Angels in Hannover war, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Bedrohung und illegalen Waffenbesitz vorgeworfen. Die Anklage forderte 13 Jahre Haft.

Der 59-jährige Rockerboss hatte bei seinem Schlusswort im Februar einen entspannten Eindruck gemacht und seine Unschuld beteuert. Die Hells Angels seien "keine kriminelle Vereinigung", hatte er behauptet. Sie seien der weltweit einzige Motorklub, der basisdemokratisch aufgestellt sei. Der Präsident einer Hells-Angels-Gruppe könne keine Befehle erteilen – dafür bedürfe es eines gemeinsamen Beschlusses der Gruppe.

Nun teilte der Staatsgerichtshof in Madrid mit, dass in keinem der Fälle die Bildung einer kriminellen Vereinigung nachgewiesen worden sei.

Hanebuth im Sommer 2013 festgenommen

Hanebuth aus Garbsen bei Hannover war im Sommer 2013 bei einer spektakulären Razzia auf Mallorca zusammen mit mehreren anderen Männern festgenommen worden. Er soll nach Auffassung der Anklage die Hells Angels auf der Ferieninsel angeführt haben.

Einigen Mitangeklagten von Hanebuth wurden zudem Zuhälterei und Drogenhandel vorgeworfen. Die Straftaten sollen sie in den Jahren 2009 bis 2013 hauptsächlich an der Playa de Palma, dem berühmten "Ballermann", begangen haben. Drei Polizisten sollen die Rocker gegen Bezahlung mit Informationen versorgt haben.

Nach zwei Jahren hinter Gittern war Hanebuth im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden. Erst 2017 durfte er das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • mallorcamagazin.com: "Urteil im Hanebuth-Prozess verzögert sich um Monate"
  • ndr.de: "Rockerboss Hanebuth muss Anfang 2023 in Spanien vor Gericht"
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