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Hannover: Viele Kinder warten vergeblich auf eine Organspende


Organspende in Hannover
"Kinder und Jugendliche warten – viele leider vergeblich"

Von t-online, mtt

12.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0372037364Vergrößern des BildesAuch Kinder warten auf Spenderorgane (Symbolbild): In Hannover soll nun eine neue Datenbank helfen. (Quelle: IMAGO/Hodei Unzueta/imago)
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Auf eine Million Einwohner kommen aktuell gerade einmal elf Organspender. Mediziner aus Hannover sagen, sie begrüßen alles, was diese Zahl steigen lässt.

Am 18. März soll die Internetseite www.organspende-register.de mit einer Verzögerung von zwei Jahren online geschaltet werden. Wer bereit ist, seine Organe nach seinem Tod anderen Menschen zu überlassen, kann sich dort registrieren lassen.

Ein Eintrag ins Register ist freiwillig, kostenlos und kann jederzeit geändert werden. Während Organspendeausweise verloren gehen oder nicht auffindbar sein können, soll das Online-Register jederzeit verfügbar sein.

"Rund 1.000 Patientinnen und Patienten an der MHH warten"

Aber wird es die Zahl der Organspender tatsächlich merklich erhöhen? Aktuell gilt Deutschland im europäischen Vergleich als eines der Schlusslichter – mit einem Anteil von etwa elf Spenderinnen und Spendern pro einer Million Einwohner.

In einem Übergangszeitraum bis Januar 2025 soll man eine Spendenbereitschaft zusätzlich zum Register-Eintrag schriftlich dokumentieren: etwa in einem Spendeausweis oder einer Patientenverfügung.
In einem Übergangszeitraum bis Januar 2025 soll man eine Spendenbereitschaft zusätzlich zum Register-Eintrag schriftlich dokumentieren: etwa in einem Spendeausweis oder einer Patientenverfügung. (Quelle: Bihlmayer)

Zentrales Organspende-Register startet

Potenzielle Organspenderinnen und Organspender können ihre Spendenbereitschaft ab dem 18. März in einem zentralen Register hinterlegen. Die Einführung erfolgt schrittweise: Zunächst ist es nur möglich, eine Erklärung zur Organspende mithilfe eines Ausweisdokuments mit Online-Funktion (eID) zu hinterlegen. In einem zweiten Schritt sollen die Krankenhäuser laut Gesundheitsministerium bis zum 1. Juli in der Lage sein, die Erklärungen zu suchen und abzurufen. Bis spätestens zum 30. September soll es möglich werden, dass Versicherte Erklärungen direkt mit Krankenkassen-Apps abgeben.

Die Dringlichkeit, dass sich das ändert, ist laut Prof. Dr. Moritz Schmelzle hoch. Der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) schilderte dem "Science Media Center Germany" ("SMC") die aktuelle Situation so: Während der Bedarf weit höher liege, würden im Transplantationszentrum der MHH jährlich etwa 350 Transplantationen durchgeführt. Schmelzle: "Rund 1.000 Patientinnen und Patienten an der MHH, darunter auch Kinder und Jugendliche, warten auf ein Spenderorgan (Niere, Leber, Pankreas, Herz, Leber) – viele von ihnen leider vergeblich."

Er hoffe, dass das Register "einen neuen Schub" für die Organspende in Deutschland bedeuten könne: "Wir im Transplantationszentrum begrüßen alle Maßnahmen, die eine Dokumentation der Entscheidung zur Organspende zu Lebenszeiten unterstützen, und hoffen, dass möglichst viele Menschen ihre Entscheidung eintragen werden."

"Kommunikation und Wissen kann viel bewirken"

Ähnlich äußerte sich Dr. Frank Logemann, Transplantationsbeauftragter an der MHH. Er sei allerdings skeptisch, dass das Portal viel genutzt wird, "wenn nicht gleichzeitig Aufklärung generell, Beratung im Einzelfall und Hilfestellung beim Eintrag in das Register geleistet werden".

In diesem Jahr komme es aber wahrscheinlich dennoch zu einer Zunahme der Organspenden – einfach weil mit dem Registerstart und der derzeit diskutierten Einrichtung einer Widerspruchslösung das Thema Organspende präsenter werde und sich die Menschen häufiger dazu austauschen würden. "(Positive) Kommunikation und Wissen über Organspende kann viel bewirken", zeigte sich Logemann laut "SMC" überzeugt. "Mit jedem Eintrag, der Klarheit zur Haltung gegenüber Organspende schafft, hat das Register seinen Zweck erfüllt."

Was die technischen Hürden betrifft, hofft Logemann, dass "alle Teile der Bevölkerung in der Lage sein werden, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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