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Jeremias erntet Shitstorm: Fotograf des Machtmissbrauchs beschuldigt


"Wir möchten uns entschuldigen"
Nach Shitstorm: Band aus Hannover reagiert auf Kritik

Von t-online, cch

Aktualisiert am 15.11.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0760027725Vergrößern des Bildes
Jeremias bei ihrem Auftritt beim Lollapalooza Berlin (Archivbild): Die Band hatte ihre Fans mit einem Statement verärgert. (Quelle: Daniel Lakomski/imago)

Einem Fotografen wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Die Indie-Pop-Band Jeremias handelte sich seinetwegen einen Shitstorm ein.

Die Indie-Pop-Band Jeremias hat die Zusammenarbeit mit einem Fotografen und Videofilmer, dem Machtmissbrauch vorgeworfen wird, nun final beendet. Auf Instagram entschuldigten sich die Musiker aus Hannover am Donnerstag bei ihren Fans.

In einer neuen Stellungnahme gaben sie an, zwar seit August von Vorwürfen gegen ihren Fotografen gewusst zu haben, zu denen etwa Manipulation und die Ausnutzung von Safer Spaces (also geschützte, diskriminierungsfreie Umgebungen) zählten. "Kommentare über Fälle des sexuellen Missbrauchs und Behauptungen 'Nacktfotos gegen Gästeliste' oder mutmaßlich eingeleitete Strafverfahren" seien für sie allerdings "völlig neu". Von diesen Vorwürfen hätten sie erst jetzt erfahren.

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Jeremias wollten "gesunde Fehler- und Kritikkultur" leben

Zuvor hatte sich die Band einen Shitstorm eingehandelt. Vergangene Woche postete sie ein Video zu dem Song "Sag mir, was ich nicht weiß" auf Instagram. Dieses war von dem beschuldigten Fotografen abgedreht worden. Fans der Band kritisierten daraufhin, dass sie mit dem Mann zusammenarbeitet. "Widerlich, wie ihr Täter schützt", kommentierte etwa eine Frau den Post. Am vergangenen Samstag äußerte sich Jeremias dann in einer Instagram-Story. In dem Statement erklärte die Band, dass sie im August von Vorwürfen des Machtmissbrauchs erfahren habe. Die Bandmitglieder hätten daraufhin vorerst die Zusammenarbeit mit dem Mann beendet, da sie sich "klar von Handlungen und Verhaltensweisen wie Manipulation und systematischem Machtmissbrauch distanzieren" und "keinen Täter schützen" wollen. "Wir nehmen das Thema sehr, sehr ernst", hieß es weiter.

Es sei ihnen aber auch wichtig, eine "gesunde Fehler- und Kritikkultur zu leben". Deshalb hätten sie sich vor einigen Wochen nach einem Austausch mit den Betroffenen und der internen Aufarbeitung der Vorwürfe dazu entschlossen, mit dem Fotografen wieder zusammenzuarbeiten. Sie sprachen in diesem Zusammenhang von einer "zweiten Chance", die sie ihm geben.

"Als ob der schmierige Typ hier das Opfer ist"

"Das Statement ist so ein Witz", kommentierte das ein Fan bei Instagram. "Als ob der schmierige Typ hier das Opfer ist." Und weiter: "Absolut nichts gelernt habt ihr und schützt hier einen Täter und arbeitet guten Gewissens mit ihm."

Diese Meinung fand sich auch in vielen weiteren Kommentaren in dem Post mit dem Musikvideo, der mittlerweile gelöscht wurde. "Zwei Monate Täterarbeit reicht übrigens", schrieb dort etwa jemand ironisch, "ist ja egal, dass Betroffenen die Narben ihr Leben lang tragen." Eine andere Nutzerin fasste es für sich mit diesen Worten zusammen: "Das ist ein Tritt in die Gesichter so vieler Überlebenden, euren Fans."

Dass die Band mit dem beschuldigten Fotografen nun nicht mehr zusammenarbeitet, kommt bei den Fans offenbar gut an. Fast 35.000 Likes hat ihr zweites Statement zu den Vorfällen. Die Kommentarfunktion unter dem Post ist allerdings abgestellt.

In einer vorherigen Version dieses Artikels stand, dass die Band Jeremias im August von dem Vorwurf erfahren hätte, der Fotograf habe Gästelistenplätze gegen Nacktbilder getauscht. Laut eigenen Angaben der Band wusste sie zu dem Zeitpunkt aber nichts von dieser konkreten Anschuldigung.

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