Für Kinder und Jugendliche Long-Covid-Ambulanz soll in Hannover entstehen

Bisher gibt es kaum Daten über Long Covid bei Kindern und Jugendlichen. Um ihnen aber dennoch ein individuelles Therapieangebot bieten zu können, wird in Hannover eine Long-Covid-Ambulanz für junge Patienten errichtet.
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entsteht im Rahmen einer Studie eine Long Covid-Ambulanz für Kinder und Jugendliche. In Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen soll unter anderem ein standardisiertes Diagnostikprogramm entwickelt werden, wie das niedersächsische Wissenschaftsministerium am Montag mitteilte.
Das Land fördert das Projekt, das im März starten soll, mit knapp 300.000 Euro. Ziel sei es, den Patientinnen und Patienten im Alter bis 18 Jahren ein individuelles Therapieangebot zu machen. Daneben soll auch ein sportmedizinisches Programm für betroffene Kinder und Jugendliche erarbeitet werden.
Von Long Covid spricht man, wenn nach einer überstandenen Corona-Infektion Symptome länger als vier Wochen bestehen oder neue hinzukommen. Das postvirale Fatigue-Syndrom – eine lähmende Müdigkeit und fehlende Belastbarkeit – gehört zu den häufigsten Folgen. Es gibt Dutzende Langzeitbeschwerden, die etwa Atmung, Psyche, Konzentrationsfähigkeit oder Gedächtnis betreffen. Die Heilungsaussichten sind Experten zufolge bei vielen Menschen – zumindest auf lange Sicht – gut.
Nach Ministeriumsangaben treten schwere Corona-Erkrankungen bei Minderjährigen "glücklicherweise nur selten" auf. "Die Datenlage zu Long Covid bei Kindern ist immer noch begrenzt, die Diagnostik oft durch komplexe Symptome erschwert", sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Niedersachsen wolle einen Forschungsbeitrag leisten und dabei auch ermitteln, an welchen Stellen das Gesundheits- und Rehasystem weiterentwickelt werden müsse.
- Nachrichtenagentur dpa