Hannover Industrieaufträge zum Jahresende 2021 wieder etwas schwächer
Die Auftragslage in den niedersächsischen Industrieunternehmen hat sich kurz vor dem Start ins neue Jahr insgesamt wieder etwas verschlechtert. Dabei kam es jedoch stark auf die Entwicklung der einzelnen Branchen an. Das Statistische Landesamt nannte am Donnerstag für den Dezember 2021 einen Bestellrückgang um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders deutlich sackte die Auslandsnachfrage ab (minus 16 Prozent). Dagegen füllten Kunden aus Deutschland die Bücher der Industriebetriebe im Nordwesten weiter auf, die Inlandsnachfrage allein betrachtet wuchs um 6 Prozent.
Vor allem der Bedarf an Vorleistungen, die erst in die Herstellung von Endprodukten einfließen, nahm spürbar um 38 Prozent zu. Viele Firmen haben jedoch auch Probleme in ihrer Beschaffung, denn wichtige Bauteile oder Rohstoffe sind aufgrund der weltweiten Lieferengpässe nur schwer zu bekommen oder haben sich sehr verteuert.
Die Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen (IHKN), Maike Bielfeldt, hatte die Situation jüngst so auf den Punkt gebracht: "Die Aufträge sind da, aber sie können nicht abgearbeitet werden." Etliche Unternehmen im Land beurteilten ihre Lage den Umständen entsprechend aber noch als vergleichsweise gut.
Die Spannweite dabei ist indes groß. Während die Nachfrage in der Metallbranche im Dezember verglichen mit dem Jahresende 2020 um 54 Prozent anzog, sank sie in der Autoindustrie den Statistikern zufolge um 13 Prozent. Bezogen auf die ganze Industrie verbesserten sich die Bestellungen inzwischen schon gegenüber der Zeit vor der Coronakrise.