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Studie: Große Mehrheit vertraut in Corona-Krise dem Staat


Hannover
Studie: Große Mehrheit vertraut in Corona-Krise dem Staat

Von dpa
11.02.2022Lesedauer: 2 Min.
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Die Corona-Pandemie hat laut einer Studie in Niedersachsen bis zum Sommer 2021 nicht zu einer Vertrauenskrise der Bevölkerung gegenüber dem Staat geführt. Das Vertrauen in Politik und Institutionen sei sogar gestiegen, sagte Simon T. Franzmann, Leiter des Göttinger Instituts für Demokratieforschung, am Freitag in Hannover.

Zwei Drittel der Befragten seien der Überzeugung, dass die Politik die zurzeit drängendsten Probleme wahrnehme, und drei Viertel trauten ihr zu, diese Probleme auch tatsächlich zu lösen. Der "Niedersächsische Demokratie-Monitor" basiert auf telefonischen Befragungen in der Zeit von Ende April bis Mitte Juni 2021.

82 Prozent der Befragten brachten demnach der niedersächsischen Landespolitik ein sehr hohes Vertrauen entgegen, der damaligen Bundesregierung nur 58 Prozent. Auch die Corona-Politik in Niedersachsen wurde besser bewertet als die des Bundes (55 Prozent zu 46 Prozent).

Gut ein Viertel (27 Prozent) zeigte sich anfällig für Verschwörungserzählungen. Dieser Wert sei im Vergleich zum niedersächsischen Demokratie-Monitor 2019 konstant geblieben, hieß es. Jüngere sowie formal höher gebildete Personen seien nicht so anfällig für Verschwörungstheorien. 81 Prozent stimmten der Aussage voll zu, dass der Einfluss von Lobbyisten auf politische Entscheidungen unterschätzt werde.

Ihre persönlichen Zukunftsaussichten schätzten nur 23 Prozent der befragten Niedersachsen schlechter als heute ein, die Zukunftsaussichten künftiger Generationen sahen dagegen 64 Prozent pessimistisch. 68 Prozent waren der Auffassung, dass Klimaschutz wichtiger sei als ökonomisches Wachstum. Regierungseingriffe in die Wirtschaft befürworteten 66 Prozent.

Der politische Gegensatz von einem linken und rechten Lager ist nach Analyse der Göttinger Forscher weitgehend verschwunden. 53 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung verorte sich selbst in der politischen Mitte. "Wir haben eine sehr, sehr hohe Unterstützung für die repräsentative Demokratie", sagte Franzmann. Zwar wünsche sich etwas mehr als die Hälfte eine starke Führung, knapp drei Viertel stimmten aber auch der Aussage voll zu, dass Parteien und Opposition notwendig seien.

In diesem Jahr wollen die Demokratieforscher die Ergebnisse der Befragung mit einer Reihe von längeren Interviews überprüfen. Die Zustimmung zur repräsentativen Demokratie sei südlich von Hamburg rund um Lüneburg am größten, sagte der Institutsleiter. Dagegen sei der Rückhalt für die Demokratie in den Regionen Göttingen, Goslar, Braunschweig und Wolfsburg geringer. In diesen Gebieten könnte es eine größere Anfälligkeit für Extremismus geben, sagte Franzmann. Dies wäre eine Fragestellung für weitere Untersuchungen.

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