Hannover Corona-Hilfe der Bundeswehr wegen Ukraine-Krieg auf Kippe
Die Bundeswehr wird angesichts des Kriegs in der Ukraine wieder stärker in ihrer eigentlichen Funktion benötigt - ihre Unterstützung in der Corona-Pandemie könnte deshalb deutlich zurückgefahren werden. Die Fortsetzung der Amtshilfe sei derzeit abhängig von der weiteren sicherheitspolitischen und militärischen Entwicklung an der Nato-Ostflanke und in der Ukraine, erklärte das Landeskommando Niedersachsen der Bundeswehr auf Anfrage. "Zurzeit werden die Kommunen gebeten, sich auf eine Reduzierung einzustellen und, wenn möglich, bereits eingesetzte Soldaten freizustellen."
Anfang März unterstützte die Bundeswehr die Kommunen in Niedersachsen nach eigenen Angaben noch bei 41 Corona-Hilfseinsätzen mit rund 350 Soldaten. Die meisten von ihnen (rund 320) wurden demnach in den Gesundheitsämtern eingesetzt, meist zur Kontaktnachverfolgung. Aber auch bei Impfkampagnen, in Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen waren die Helfer in Uniform gefragt.
Die Corona-Infektionslage führe derzeit dazu, dass der Hilfsbedarf zwar anhalte, aber rückläufig sei, erklärte das Landeskommando. Grundsätzlich werde bei jedem der auf wenige Wochen terminierten Hilfsanträge geprüft, "ob das angeforderte Personal verfügbar ist und ob die Stärke ausreichend ist oder verringert werden kann". Viele der Anträge liefen Mitte März aus und müssten dann neu bewertet werden.
Im Jahr 2021 waren in Niedersachsen 969 Anträge auf Corona-Hilfe der Bundeswehr genehmigt worden. In der Folge unterstützten 7199 Soldatinnen und Soldaten die Kommunen.