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Vorstoß des Landes zu Kälbertransporten stößt auf Kritik


Hannover
Vorstoß des Landes zu Kälbertransporten stößt auf Kritik

Von dpa
25.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Tiertransporter mit dem Schriftzug "Lebende Tiere"Vergrößern des BildesEin Polizist hält eine Winkerkelle vor einem Tiertransporter mit der Aufschrift "Lebende Tiere" in der Hand. (Quelle: Friso Gentsch/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Das Land Niedersachsen möchte Tierschutzverbesserungen beim Kälbertransport verschieben, und erntet dafür Widerspruch von Tierschutzverbänden. Es geht um das Mindestalter, ab wann junge Kälber transportiert werden dürfen. Das Transportalter soll von 14 auf 28 Tage heraufgesetzt werden - eine aus Tierschutzsicht notwendige Verschiebung. Ursprünglich sollte es eine Übergangsfrist von einem Jahr ab dem Inkrafttreten der geänderten Tierschutztransportverordnung geben. Die Verordnung trat am 1. Januar 2022 in Kraft - ab dem 1. Januar 2023 dürfen landwirtschaftliche Betriebe Kälber also erst ab der fünften Lebenswoche transportieren.

Doch das Landeskabinett beschloss vor einigen Tagen eine Bundesratsinitiative, wonach diese Übergangsfrist auf drei Jahre verlängert werden soll. Der Grund: Die Übergangszeit von nur einem Jahr sei wegen genehmigungspflichtiger Baumaßnahmen für viele Betriebe zu kurz. Denn um die Kälber länger auf den Höfen zu behalten, müssten mehr Stallplätze gebaut werden.

Seitens des Tierschutzes stößt dieser Vorstoß auf Ablehnung. Die genehmigungsrechtliche Problematik sei bereits bei der Einigung auf die einjährige Umstellungszeit im vergangenen Juni bekannt gewesen, und damals habe Niedersachsen zugestimmt, kritisiert Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen. "Die angewandte Strategie, Übergangsfristen zu verlängern, geht immer wieder zu Lasten der Tiere sowie insbesondere zu Lasten der Landwirte, die sich bereits auf die Veränderung eingestellt haben", sagt Ruhnke.

"Als Motiv hinter den Bestrebungen, die Übergangsfrist zu verlängern, stehen ausschließlich Kosten- und Aufwandsfaktoren sehr großer Milchviehbetriebe." Auf kleineren bäuerlichen Betrieben kämen nicht so viele Kälber auf die Welt, als dass wesentliche Umbauten erforderlich wären.

Auch die Tierrechtsorganisation Peta übt Kritik. Die beantragte Verlängerung der Übergangsfrist zeuge von "Herzlosigkeit der Verantwortlichen aus Niedersachsen", sagte Peta-Sachreferent Peter Höffken.

Das Landvolk hingegen begrüßt die Initiative des Landes. Die Milchviehbetriebe könnten sowohl angesichts des Handwerkermangels als auch bei der Dauer der erforderlichen Genehmigungsverfahren bei einer einjährigen Übergangsfrist oft nicht die erforderlichen, rechtssicheren baulichen Veränderungen umsetzen, sagt Vizepräsident Manfred Tannen. Auch Milchviehhalter aus anderen Bundesländern wünschten sich daher eine Verlängerung. Bei einer auf drei Jahre verlängerten Übergangszeit könnten die Betriebe auch Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen, was für die Höfe wirtschaftlich wichtig sei.

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