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Karlsruhe: Volocopter will mit autonomen Flugtaxis die Zukunft der urbanen Mobilität gestalten


Autonome Flugtaxis
Volocopter will die Mobilität der Zukunft revolutionieren

InterviewVon Ariane Lindemann

25.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Ein Volocopter fliegt vor dem Mercedes-Benz Museum: In Stuttgart fand im September der erste urbane Flug in Europa statt.Vergrößern des Bildes
Ein Volocopter fliegt vor dem Mercedes-Benz Museum: In Stuttgart fand im September der erste urbane Flug in Europa statt. (Quelle: Daimler AG/Volocopter)

Volocopter baut bei Karlsruhe an der Zukunft der städtischen Mobilität. Die Firma entwickelt Flugtaxis und will so die Fortbewegung in der Stadt revolutionieren. Die Multikopter werden außerdem rein elektrisch angetrieben. Im Interview erzählt Gründer Alexander Zosel von seiner Pionierarbeit.

Die Firma Volocopter aus Bruchsal entwickelt elektrisch betriebene und autonome Flugtaxis. Ihr Ziel ist es, bald schon Passagiere "sicher, leise, schnell und direkt" von einem Ort zum anderen zu fliegen. Der Volocopter ähnelt einer Drohne. Statt eines üblichen Hubschrauberantriebs auf dem Dach sind auf einem Volocopter 18 Rotoren angebracht. Damit kann das Fluggerät senkrecht abheben. Mit ihrer Entwicklung sind die Bruchsaler weltweit führend. Mitte September fand der erste, noch unbemannte Freiflug des Volocopters in Deutschland statt. In Stuttgart kreiste das Ultraleichtflugzeug drei Minuten lang vor Publikum und unter Anwesenheit von baden-württembergischer Polit-Prominenz.

t.online.de: Was war das für ein Gefühl, Herr Zosel?

Alexander Zosel: Das war für uns alle gigantisch. Seit 2017 werden in Dubai autonome Lufttaxis als öffentliches Verkehrsmittel erprobt. Flugtests auf einem Passagierflughafen in Helsinki im August haben gezeigt, dass der Multicopter in einem von der Flugsicherung überwachten Flugraum fliegen kann. Dass wir jetzt zum ersten Mal auf deutschem Boden einen unbesetzten Freiflug realisieren konnten, ist ein tolles Erlebnis für uns. Auch, weil es von behördlicher Seite, vor allem aus Gründen der Sicherheit, ein enormer Aufwand ist, einen solchen Flug zu genehmigen.

Daimler-Chef Ola Källenius sagte im Rahmen der Veranstaltung, der Volocopter habe das Zeug dazu, ein neues Kapitel der Mobilitätsgeschichte zu markieren. Andere sind der Meinung, der Volocopter sei nur etwas für die Reichen und Schönen. Wie sehen Sie das?

Fakt ist, dass immer mehr Menschen in den Städten leben werden. Die bisherigen Mobilitätsmodelle werden irgendwann nicht mehr ausreichen. Für uns ist es keine Frage: Die Flugtaxis werden kommen. Vertreter vieler internationaler Städte waren schon bei uns in Bruchsal zu Besuch, weil sie eine große Chance darin sehen, mit dem Einsatz von Flugtaxis ihre urbanen Mobilitätskonzepte zu transformieren und zu optimieren, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Wie sicher sind die Flugtaxis?

Die Sicherheit ist schon alleine durch die Gesetzgebung gegeben. Ein Flugtaxi würde niemals eine Zulassung bekommen, wenn es nicht extrem sicher wäre. Es spielt keine Rolle, ob 300 Menschen in einem Jumbojet oder zwei Menschen in einem Flugtaxi sitzen. In beiden Fällen gelten die gleichen Sicherheitsstandards. Im Juli 2019 veröffentlichte die Europäische Agentur für Flugsicherheit erstmals neue Bestimmungen, die auf senkrechtstartende Kleingeräte ausgerichtet sind. Nach diesen hohen Anforderungen haben wir unseren VoloCity, die vierte Generation des Multicopters, entwickelt.

Wie geht es jetzt weiter?

Unser langfristiges Ziel ist sind vollautonome zweisitzige Flugtaxis. Der erste Schritt in diese Richtung wird in zwei bis drei Jahren das pilotierte Fliegen sein. Wir belassen es aber nicht dabei, Multikopter zu produzieren, sondern wir verstehen uns als Mobilitäts-Provider. Von der Infrastruktur bis zu eigenen VoloPorts decken wir alles ab. Über die VoloPorts verbindet Volocopter wichtige städtische Knotenpunkte wie Flughäfen oder Businesszentren miteinander. Dieses Gesamtpaket sichert uns ein Alleinstellungsmerkmal und macht uns zum Vorreiter für das gesamte Ökosystem der urbanen Mobilität.


Wie wichtig ist der Wirtschaftsstandort Bruchsal?

Wir befinden uns hier in der sehr erfolgreichen Technologieregion Karlsruhe. Wir arbeiten in einem prosperierenden Umfeld namhafter Unternehmen, wie SEW Eurodrive, John Deere und anderer. Umgekehrt bringen wir auch Wirtschaftskraft an den Standort. Durch den Bekanntheitsgrad, den wir mittlerweile erreicht haben, sind wir auch als Arbeitgeber interessant.

Vielen Dank für das Gespräch!

Verwendete Quellen
  • Interview mit Alexander Zosel
  • Volocopter
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